+++ Die heißesten Scheine für Januar +++

Alibaba: Jack Ma verschwunden?! Das bedeuten die Medien-Berichte für Anleger

Alibaba: Jack Ma verschwunden?! Das bedeuten die Medien-Berichte für Anleger
Alibaba -%
Lars Friedrich 05.01.2021 Lars Friedrich

Auf einmal reagiert die deutsche Presse völlig aufgescheucht: Jack Ma ist weg! Das berichten unter anderem Handelsblatt, FAZ und tagesschau.de. Welt.de fragt gar: „Sitzt er in den Kerkern des China-Regimes?“ DER AKTIONÄR bringt Ordnung in die Aufregung und analysiert die Auswirkungen auf die Alibaba-Aktie.

Fakt ist: Aufmerksamen Beobachtern ist längst aufgefallen, dass Alibaba-Gründer Jack Ma seit seiner etwas unglücklichen Rede in Schanghai abgetaucht ist. Einige Aussagen Mas hatten wohl unter anderem zur kurzfristigen Absage des Mega-Börsengangs der ebenfalls von Ma gegründeten Ant Group (auch bekannt als Ant Financial) im vergangenen November geführt.

Einen wirklichen Anlass, genau JETZT diese Geschichte zu veröffentlichen, gibt es nicht – sieht man davon ab, dass in den Wirtschaftsredaktionen zum Jahreswechsel traditionell Nachrichten-Ebbe herrscht. Die Eigenleistung in den deutschsprachigen Massenmedien beschränkt sich im Zweifel auf ein Anpassen der Tonart. Die chinakritische Welt raunt zum Thema Jack Ma beispielsweise: „Vieles deutet darauf hin, dass er kaltgestellt wurde. Er wäre nur das jüngste Opfer eines immer brutaler agierenden Willkürregimes.“ Weiter wird spekuliert, ob Mas „Haut nun unter den reichen KP-Bonzen verteilt wird“. Quellen? Fehlanzeige.

Tatsächlich bekannt ist lediglich, dass sich Ma zurückgezogen hat. Twitter, Fernsehauftritte: gestrichen. Alibabas Finanzchefin Maggie Wu hat seinen Posten im Alibaba-Verwaltungsrat schon vor der Rede in Schanghai übernommen (DER AKTIONÄR berichtete, siehe Artikelliste am Textende). Bloomberg hatte zudem unter Berufung auf chinesische Insider bereits vor mehreren Tagen gemeldet, dass Ma dazu aufgefordert worden sei, das Land nicht zu verlassen.

Was bedeutet das für die Alibaba-Aktie? Jack Ma spielt im operativen Tagesgeschäft bei Alibaba keine Rolle mehr. Er hält auch nicht die Mehrheit an Alibaba. Die Berichte schüren allerdings die Verunsicherung der Anleger. Alibaba ist derzeit ohnehin im Visier der chinesischen Behörden. Die Partei demonstriert ihre Macht – und will die der China-Big-Tech-Giganten beschneiden. Andererseits dürfte die Führung kein Interesse daran haben, ausländische Investoren und heimische Unternehmer über Gebühr zu verschrecken. Ausgang: ungewiss. Die AKTIONÄR-Empfehlung wurde mit deutlichem Gewinn ausgestoppt. Risikoscheue Anleger warten eine Beruhigung der Lage ab.

Ein ausführlicher Artikel zur Situation um Jack Ma erscheint auf sechs Seiten in der nächsten Ausgabe von DER AKTIONÄR.
Alibaba (WKN: A117ME)

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Alibaba - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern