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Alibaba: Nachhaltige Erholung oder nur ein Strohfeuer?

Alibaba: Nachhaltige Erholung oder nur ein Strohfeuer?
Foto: Shutterstock
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Martin Weiß 30.12.2020 Martin Weiß

Mit dem Kurseinbruch an Heiligabend hat Alibaba viele Anleger kalt erwischt. Seither hat sich die Aktie zwar von den Tiefstständen gelöst, trotzdem bleibt die bange Frage, wie sich der Kurs nun weiterentwickelt.

Wochenlang hatte schon der geplatzte Börsengang der Ant Group den Kurs von Alibaba belastet, doch die Nachricht, dass Chinas Wettbewerbshüter das Kronjuwel des Ma-Imperiums – die E-Commerce-Sparte – wegen möglicher Verstöße aufs Korn nehmen, gab der Aktie Heiligabend den Rest: Alibaba brach zweistellig im Kurs ein.

Das Tagestief an der Wall Street bei 211 Dollar markierte gleichzeitig den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Vom Hoch aus bei 319 Dollar (27. Oktober) betrug der Verlust an Börsenwert zu diesem Zeitpunkt mehr als 300 Milliarden Dollar.


Alibaba (WKN: A117ME)

Seit dem Sell-off hat sich Alibaba mittlerweile etwas erholt: Am Dienstag stieg die Aktie um 6,3 Prozent und heute geht es vorbörslich um weitere 3,1 Prozent nach oben auf 243 Dollar.

Fakt ist: Die Belastungsfaktoren, die dem E-Commerce-Riesen zugesetzt haben, sind mit dem jüngsten Anstieg nicht aus der Welt und werden sich 2021 zunächst fortsetzen. Neben dem Druck der Regulierer sind das die schwierigen politischen Beziehungen zwischen China und den USA, der neue gesetzliche Rahmen für die Rechnungslegung an den US-Börsen gelisteter ausländischer Firmen und natürlich der Streit um Alibabas Ant Group. 

Auf der anderen Seite: Die Kommunistische Partei zielt mit ihren Auflagen zwar darauf ab, die Macht der großen Tech-Konzerne zu beschneiden. Peking dürfte jedoch wenig daran gelegen sein, seine wachstumsstarke und innovative Vorzeigebranche zu demolieren. Das sollten Anleger im Hinterkopf behalten.

Auch ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar, wie sich die verschiedenen staatlichen Maßnahmen und Auflagen wirtschaftlich auf Alibaba (und Tencent und JD.com) auswirken. Für das Abschlussquartal (31.12.) rechnen Analysten bei Alibaba im Schnitt mit einem Umsatzanstieg (gg. Vorjahr) von 35 Prozent, der Gewinn je Aktie soll um 17,5 Prozent zulegen. Geschäftseinbruch geht anders.

Für die ersten beiden Quartale 2021 betragen die Wachstumsprognosen (gg. Vorjahr) beim Umsatz weitere 58 Prozent und 46 Prozent. Was die Analystenseite betrifft, hält sich die Sorge um Alibabas operative Entwicklung offenbar in Grenzen. Das zeigt sich auch daran, dass von 64 Analysten, die das Unternehmen covern, 63 die Aktie zum Kauf empfehlen (1x Halten). Das durchschnittliche Kursziel liegt rund 100 Dollar über dem aktuellen Kursniveau.



Der Kurseinbruch hat Alibaba kurstechnisch nicht nur auf den Stand vom Sommer 2020 zurückgeworfen, sondern auch zu einem Rückgang der fundamentalen Bewertung geführt. Auf dem aktuellen Niveau notiert die Aktie in der Nähe ihrer historischen Tiefs. Für Anleger, die sich des (grundsätzlich) spekulativen Charakters chinesischer Tech-Aktien bewusst sind und die eine entsprechend höhere Volatilität tolerieren, bietet der Kursrückgang bei Alibaba eine attraktive Einstiegschance beziehungsweise eine Möglichkeit zum Ausbau bestehender Positionen.

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