Die chinesische Zentralbank hat die Ant Group aufgefordert, sich wieder auf das ursprüngliche Kerngeschäft zu konzentrieren. Das Finanzunternehmen soll sein Geschäft mit Kreditvergabe, Versicherungen und Vermögensverwaltung "bereinigen", heißt es. Die Aktie der Mutterfirma Alibaba verliert am Montag acht Prozent.
Zwar ordnete die Zentralbank nicht direkt die Zerschlagung des Konzerns an. Stattdessen erklärte sie, es sei für die Ant Group „notwendig zu verstehen", dass das Geschäft „überarbeitet" werden müsse - und zwar so schnell wie möglich.
Der Konzern muss auf Geheiß der Zentralbank nun eine mit genügend Kapital ausgestattete separate Finanzholding aufsetzen. Der Regulierer warf der Ant Group zudem eine zu große Marktmacht vor, die den Wettbewerb beschädige sowie die Interesse von hunderten Millionen Konsumenten verletze.
Die Ant Group hatte eigentlich an die Börse gehen wollen. Anfang November war der Börsengang (IPO) jedoch kurzfristig abgesagt worden. Grund waren neue Pläne für Beschränkungen der Online-Kreditvergabe, die das Geschäft der Ant Group stark beeinträchtigen dürften.
Danach müssen solche Unternehmen künftig 30 Prozent der Kredite selbst finanzieren, die gemeinsam mit Banken vergeben werden. Experten sahen darin aber auch einen möglichen Schritt gegen ein Unternehmen, das in den Augen der Regierung eventuell zu groß gegenüber dem Staat geworden ist.
Am Donnerstag hatte Chinas Kartellbehörde Ermittlungen gegen den chinesischen Internetriesen Alibaba eingeleitet. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, werde gegen den größten Onlinehändler des Landes wegen mutmaßlicher Monopol-Vergehen ermittelt. Die Alibaba-Aktie war daraufhin zweistellig eingebrochen.
Kurzfristig dürfte es bei Alibaba ungemütlich bleiben, doch die Lage könnte sich schon bald wieder entspannen. Die Regierung in China wird aufpassen, einen Vorzeigekonzern des Landes nicht nachhaltig zu schwächen. DER AKTIONÄR bleibt daher langfristig bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)
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