Die Aktien der chinesischen Tech-Konzerne Alibaba, Baidu und JD.com gehören heute zu den großen Verlierern am Markt. Die an der Nasdaq gehandelten ADRs der bekannten China-Aktien verloren im Zuge der Evergrande-Krise teils über fünf Prozent.
Gegenüber CNBC sagte Allianz-Chefberater Mohamed El-Erian aufgrund der Evergrande-Krise sowie den jüngsten Regulierungsmaßnahmen der Regierung, dass die Annahme, China sei ein Markt in den man getrost investieren könne, auf dem Prüfstand steht.
„Was in China passiert, erschüttert einige wichtige Player, die darauf setzten, dass die Regierung immer hinter dem Finanzsektor stehen wird. Doch das tut sie nicht“, sagte El-Erian.
Einen „Lehman-Moment“ für China sieht der ehemaliger Vorstandsvorsitzende von PIMCO dagegen nicht. Die aktuelle Krise dürfte laut El-Erian zudem nur vorübergehender Natur sein.
Sollte der Immobilienkonzern Evergrande unter seinen Schulden in Höhe von 300 Milliarden Dollar zusammenbrechen, fürchten viele Anleger zu Recht eine Ausweitung der Krise auf weitere Sektoren wie beispielsweise die Baubranche oder ganz allgemein chinesische Wertpapiere. Zudem dauert die aktuelle China-Schwäche bereits mehrere Monate an und es ist kein Ende in Sicht.
Langfristig weisen China-Aktien wie Alibaba, Baidu und JD.com sicherlich gute Chancen aus. Wann die aktuelle Schwächephase vorbei ist, lässt sich aber nicht bestimmen. Im direkten Umfeld der Evergrande-Krise sollten Anleger jedoch nicht in das fallende Messer greifen und von Käufen bei China-Aktien absehen.