Die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hat am Montag zu schweren Verlusten an der Hongkonger Börse geführt. Nach der anhaltenden Talfahrt in den vergangenen Tagen und Wochen brach die Evergrande-Aktie um weitere zehn Prozent ein. Der DAX verliert zwei Prozent, dem Dow Jones droht ein schwacher Start.
Der DAX fiel auf den tiefsten Stand seit Ende Juli. Im frühen Handel baute der deutsche Leitindex seine Verluste auf zuletzt minus zwei Prozent auf 15.178 Zähler aus. Der Dow Jones Future notiert am Vormittag mit 450 Punkten im Minus.
Belastet werden die Märkte von den Unruhen in Hongkong. Der Immobilienkonzern Evergrande steht massiv unter Druck. Evergrande muss frisches Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Evergrande hat knapp 300 Milliarden Dollar Schulden.
In dieser Woche muss der Shenzhener Konzern mehrere Zinszahlungen leisten, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Demnach war die erste Rückzahlung bereits am Montag fällig, jedoch mit einer Aufschiebefrist bis Dienstag.
Eine weitere Tranche sei am Donnerstag fällig. Jedoch war unklar, wie sich die chinesischen Feiertage auf den Rückzahlungsprozess auswirkten. Gebannt warten Investoren auf Zeichen der Regierung, ob und in welcher Form sie dem Konzern zur Hilfe eilt.
Kippt Evergrande um, könnte es zu einer Kettenreaktion kommen, deren Folgen kaum abzuschätzen sind. Bleibt also zu hoffen, dass Peking klug und besonnen handelt und den Gau in letzter Sekunde verhindert.
(Mit Material von dpa-AFX)