Die Industriellenfamilie Hueck prüft einem Pressebericht zufolge den Verkauf ihres 60-prozentigen Anteils am Autozulieferer Hella. Die Eignerfamilie habe bereits die Investmentbank Rothschild damit beauftragt, Angebote für ihre Aktienmehrheit einzuholen, berichtet das Manager Magazin unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Die Aktie springt deutlich an.
Der Verkaufsprozess stehe allerdings erst ganz am Anfang und könne auch noch scheitern, schreibt das Blatt weiter mit Verweis auf Insider. Das Interesse sei allerdings hoch. Angesprochen worden seien mögliche Käufer aus der Branche sowie Finanzinvestoren.
Sollte es tatsächlich zum Verkauf der Anteile des seit 2014 börsennotierten MDAX-Konzerns aus dem westfälischen Lippstadt kommen, könnten dessen Tage an der Börse gezählt sein, heißt es in dem Manager-Magazin-Bericht weiter.
Weder das Unternehmen noch der Gesellschafterausschuss wollten sich laut Manager Magazin zum im Raum stehenden Anteilsverkauf äußern. Käme es jedoch dazu, wäre ein milliardenschweres Übernahmeangebot an die restlichen Hella-Eigner zwingende Folge. An der Börse kommt der Konzern derzeit auf eine Marktkapitalisierung von mehr als fünf Milliarden Euro.
Der Licht- und Elektronikspezialist Hella hatte die Folgen der Coronakrise und die zuvor anhaltend maue Autokonjunktur im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zu spüren bekommen. Zuletzt liefen die Geschäfte für die Westfalen aber wieder besser und Hella profitierte von der Erholung der Branche.
Die seit Jahresbeginn laufende Konsolidierung scheint mit einem Schlag beendet. Halten sich die Spekulationen, könnte die Aktie Kurs auf das Jahreshoch vom 13. Januar bei 55,30 Euro nehmen. Die Kursziele der Analysten liegen zwischen 42 Euro (Morgan Stanley) und 66 Euro (Goldman Sachs). Ein Käufer des Anteil der Gesellschafterfamilie müsste auch den freien Aktionären ein entsprechendes Angebot machen. Risikobwusste Anleger können mit einer kleinen Position auf dieses Szenario spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)