ASML hat 2022 trotz Umsatzsteigerungen weniger Gewinn gemacht als im Jahr zuvor. Viel wichtiger: Der Weltmarktführer für Chip-Ausrüstung stellt für das laufende Jahr einen deutlichen Umsatzanstieg von mehr als 25 Prozent in Aussicht, was klar über den Markterwartungen liegt. Der heimische Chipriese Infineon sollte im Vorfeld seiner eigenen Zahlen von den guten Aussichten profitieren.
ASML stellt für 2023 einen Umsatzanstieg von mehr als 25 Prozent in Aussicht. Nach 21,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 würde das einem Wert von etwa 26,5 Milliarden Euro entsprechen. Analysten erwarteten im Schnitt bislang nur 25,4 Milliarden Euro. Für das erste Quartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz in der Spanne von 6,1 bis 6,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,4 Milliarden Euro). Die Bruttomarge wird auf rund 49 bis 50 Prozent geschätzt. „Trotz der globalen Unsicherheiten rund um die Inflation, steigende Zinsen und Rezessionsrisiken erwarten die Kunden von ASML einen Rebound im zweiten Halbjahr. Unter Berücksichtigung der Lieferzeiten unserer Anlagen bleibt die Nachfrage aktuell stark“, heißt es aus der Konzernzentrale.
Der Erlös stieg im abgelaufenen Jahr auf 21,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 18,6 Milliarden Euro). Unter dem Strich sank der Gewinn um rund fünf Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Analysten hatten allerdings weniger auf dem Zettel. Im Schlussquartal hellte sich die Lage zudem für die Niederländer weiter auf, und das Ergebnis fiel erneut besser aus als im Vorquartal. Die Aktie dürfte ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
Man darf gespannt sein, ob Infineon mit der Vorlage der Q1-Zahlen für das im Oktober angelaufene Geschäftsjahr 2022/23 einen ähnlich zuversichtlichen Ausblick geben wird. Der Chipriese geht im Auftaktquartal von Umsätzen von rund vier Milliarden Euro sowie einer Segmentergebnismarge von etwa 25 Prozent aus. Für das Gesamtjahr rechnet man mit einer Marge von 24 Prozent, die Umsätze sollen in etwa bei 15 Milliarden Euro liegen. DER AKTIONÄR wird in den kommenden Tagen noch einmal detailliert auf die Schätzungen und Prognosen eingehen.
Das Fazit hat Bestand: Der Infineon-Vorstand hat seine Hausaufgaben gemacht. Die anstehenden Zahlen dürften die starke Aufstellung des Konzerns erneut bestätigen. Trading-orientierte Anleger können im Vorfeld der Daten weiter auf steigende Kurse spekulieren. Anleger mit Weitblick lassen sich durch die kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und halten an der Position fest.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich im AKTIONÄR Depot.