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01.03.2023 Michael Schröder

AKTIONÄR-Depotwert Aixtron: Neue Ziele nach dem Kursfeuerwerk – Hintergründe und Details!

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Aixtron

Aixtron will nach Belastungen durch Lieferverzögerungen das Wachstum im neuen Jahr beschleunigen. Während Halbleiter-Ausrüster im vergangenen Jahr beim Umsatz und Betriebsergebnis die Erwartungen verfehlte, lag der Ausblick dank der starken Auftragslage darüber. Investoren griffen bei dem AKTIONÄR-Depotwert beherzt zu. Analysten haben ihre Schätzungen und Kursziele im Anschluss überarbeitet. Eine Bestandsaufnahme.

Rückenwind liefert eine weiterhin hohe Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Elektronikchips auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC). Bauteile auf dieser Basis sind kleiner, energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips. Sie ermöglichen Schnellladetechnik und kabelloses Laden für Heimelektronik, werden aber auch für 5G-Mobilfunk-Anwendungen genutzt und umfangreich in Elektroautos und deren Ladestationen verbaut. Große Chipkonzerne stecken aktuell denn auch viel Geld in den Bau neuer Werke, da die Nachfrage für viele Jahre hoch sein dürfte. Zudem fördern die USA und Europa den Bau von Chipfabriken, um die Abhängigkeit von China und Taiwan zu verringern.

Dabei machten GaN- und SiC-Anlagen im vergangenen Jahr 42 Prozent der Erlöse aus. Anlagen für Optoelektronik-Halbleiter wie Laserchips zur Datenübertragung oder 3D-Sensorik für die Gesichtserkennung sowie Anlagen zur Herstellung von LED und Mikro-LED kommen auf Umsatzanteile von jeweils etwas mehr als einem Viertel. Beim Ausblick stützt sich Vorstand Felix Grawert auf einen Anlagen-Auftragsbestand von knapp 352 Millionen Euro per Ende 2022, was fast zwei Drittel mehr als zwölf Monate zuvor war. Im neuen Jahr sollen zudem Orders für 600 bis 680 Millionen Euro eingeheimst werden.

Der Umsatz soll vor diesem Hintergrund 2023 um mindestens ein Viertel auf 580 bis 640 Millionen Euro steigen, nach plus acht Prozent auf 463 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. Damit übertraf Aixtron das untere Ende der in Aussicht gestellten Erlösspanne. Einige Analysten hatten nach entsprechenden Unternehmenssignalen im Januar jüngst schon damit gerechnet, dass der Umsatz eher am untere Ende des Zielkorridors liegen dürfte.

Dabei waren Analysten zuletzt vorsichtiger geworden mit Blick auf die kurzfristige Nachfrage nach Mikro-LED-Anlagen. Zwar wird der Halbleiterkonzern AMS-Osram, das laut Branchenexperten den iPhone-Konzern Apple beliefert, künftig Aixtron-Anlagen für die Produktion von Micro-LED nutzen, nachdem es diese nach langen Tests qualifiziert hatte. Da die Apple Watch mit Mikro-LED aber erst 2025 auf den Markt kommen werde, könnten sich einige Lieferungen von Aixtron an AMS Osram hinziehen, so die Vermutung. Aixtron-Chef Grawert rechnet mit einer Beschleunigung im Geschäft mit Maschinen zur Mikro-LED-Herstellung denn auch eher ab 2024. Das Interesse der Kunden und potenziellen Kunden sei groß, aber noch würden erst einmal viele Pilotanlagen bestellt, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz mit Analysten. 2023 dürften die Mikro-LED-Anlagen etwa zehn Prozent der Erlöse und Aufträge ausmachen.

Mit Blick auf die Profitabilität peilt Grawert 2023 einen Anstieg der Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) auf 25 bis 27 Prozent an. 2022 hatte die Marge bei 23 Prozent gelegen, was einem Wachstum des Betriebsergebnisses um sechs Prozent auf 105 Millionen Euro entspricht. Der Überschuss legte in gleicher Größenordnung auf etwas mehr als 100 Millionen Euro zu.

Im Anschluss setzen sich die Analysten an ihre Rechner und überabeiteten ihre Schätzungen. Jefferies-Analystin Olivia Honychurch („Buy“) hob im Anschluss ihr Kursziel für die Papiere von 35 auf 40 Euro an. Die Deutsche Bank nahm die Einschätzung wieder von „Hold“ auf „Buy“ hoch und sieht die Aktie nun bei 34 Euro (bislang 33 Euro) fair bewertet. Weitere Updates dürften folgen, auf die DER AKTIONÄR dann noch detaillierter eingehen wird.

Aixtron (WKN: A0WMPJ)

DER AKTIONÄR sieht sich durch das Zahlenwerk in seiner positiven Einschätzung bestätigt. Negative strukturelle Veränderungen in der Geschäftsdynamik sind nicht in Sicht - im Gegenteil. Anleger mit Weitblick lassen sich durch die kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und halten an der Position fest. Gelingt es dem Vorstand, die ungebrochen hohe Nachfrage wie erwartet erfolgreich zu monetarisieren, dürfte die Aktie in den kommenden Wochen neue Höchststände ins Visier nehmen.

Hinweis auf Interessenkonflikte : Aktien und Derivate von Aixtron befinden sich in Real-Depots der Börsenmedien AG.

(Mit Material von dpa-AFX)

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