Ohne Chips geht heute so gut wie nichts mehr – ein Umstand, der Aixtron als Anlagenbauer für die Halbleiterindustrie in die Karten spielt. Strukturelle Veränderungen in der Geschäftsdynamik sind nicht in Sicht. Im Gegenteil: Auf einer Investorenkonferenz äußerte sich der Vorstand dem Vernehmen nach zuversichtlich zu den kurz- und mittelfristigen Aussichten.
AKTIONÄR-Leser wissen: Aixtron hat sich in einer Reihe von hochattraktiven Wachstumsmärkten die Marktführerschaft erarbeitet, was für prall gefüllte Auftragsbücher sorgt. Ende Oktober hatte das Management daher die Wachstumsziele für 2022 erhöht. Demnach wurden für das abgelaufene Gesamtjahr Auftragseingänge im Volumen von 540 bis 600 Millionen Euro prognostiziert (bisher: 520 bis 580 Millionen Euro).
Bereits im dritten Quartal lag der Auftragseingang mit rund 143 Millionen Euro rund 25 Prozent über dem Vorjahreswert, was der ungebrochen hohen Nachfrage nach Anlagen zur Produktion effizienter Leistungselektronik auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) sowie aus den Bereichen Laser und Micro LED zu verdanken gewesen sei. Die erst kurz zuvor vorgestellte G10-SiC-Anlage habe dabei bereits den größten Anteil des Auftragseingangs ausgemacht. Das herausfordernde Makroumfeld habe derweil nur geringe Auswirkungen auf das operative Geschäft und die Lieferketten seien stabil, hieß es.
Ebenfalls positiv: Die im Dezember 2022 wegen fehlender Exportlizenzen stockenden Auslieferungen nehmen offenbar Fahrt auf. Auch wenn nicht alle Freigaben vor Jahresfrist eingegangen sind, dürfte das Umsatzziel von 450 bis 500 Millionen Euro am unteren Ende erreicht worden sein. Die restlichen Auslieferungen dürften in den kommenden Wochen folgen.
Analysten rechnen damit, dass Aixtron auch künftig auf Wachstumskurs bleibt. Für das Geschäftsjahr 2023 erwarten sie im Schnitt ein Umsatzplus von 18 Prozent auf rund 573 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) wird sogar ein Anstieg um 31 Prozent auf 158 Millionen Euro prognostiziert, während der bereinigte Gewinn pro Aktie um rund 24 Prozent auf 1,10 Euro steigen soll. Damit kommt Aixtron auf ein 2023er-KGV von 27, was deutlich unter dem historischen Bewertungsdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 39 liegt. Einen ersten Ausblick auf das laufende Jahr dürfte es vom Unternehmen spätestens mit den Zahlen für 2022 am 28. Februar geben.
Die Story ist intakt. Die Aussichten für 2023 sind unverändert gut. Es spricht einiges dafür, dass die Aktie in den kommenden Wochen die 30-Euro-Marke wieder nachhaltig hinter sich lassen kann. Gelingt es dem Vorstand, die hohe Nachfrage erfolgreich zu monetarisieren, dürfte die Aktie ihren Aufwärtstrend auch mittelfristig fortsetzen. DER AKTIONÄR setzt in seinen Real-Depots auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte : Aktien und Derivate von Aixtron befinden sich in Real-Depots der Börsenmedien AG.