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Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank brechen trotz EZB-Hilfen ein – Draghi macht Hoffnungen auf Erholung zunichte

Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank brechen trotz EZB-Hilfen ein – Draghi macht Hoffnungen auf Erholung zunichte
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 07.03.2019 Börsen. Briefing.

Die Aktien der beiden Geldinstitute Deutsche Bank und Commerzbank brechen am Donnerstagnachmittag ein. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Wachstums- und Inflationserwartungen für die Eurozone gesenkt, gleichzeitig aber neue Hilfen für Europas Banken angekündigt. Die Schattenseiten der expansiven EZB-Politik wirken jedoch stärker als die wenigen neuen Sonnenstrahlen.

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Als EZB-Präsident Mario Draghi heute um 14:30 Uhr zur Pressekonferenz schritt, schien die Welt für die Aktionäre der beiden deutschen Geldinstitute Deutsche Bank und Commerzbank noch in Ordnung. In einer ersten Reaktion feierten Marktteilnehmer die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, bereits ab September neue Langfristkredite zu bewilligen – sogenannte „targeted longer-term refinancing operations“ oder kurz TLTRO. Der Schritt war zwar in dieser Form erhofft worden und daher zu einem gewissen Teil bereits in den Kursen eingepreist, erwartet aber wurde er zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht, was Raum für steigende Notierungen ließ. Dass die dritte Runde der TLTROs nur zwei statt zuvor vier Jahre umfasst, sorgte denn auch zunächst für wenig Enttäuschung.

Die TLTROs sollen ab September verfügbar sein. Die jüngsten Langfristkredite aus den Jahren 2016 und 2017 liefen über vier Jahre und waren so konstruiert, dass damit die Kreditvergabe der Banken angeschoben werden sollte. Das gilt auch für die neuen Konstrukte.

Sorge bereitet den Marktteilnehmern offenbar die erhebliche Reduzierung der Wachstumsprognosen für die Eurozone, mehr aber noch die stark gesenkten Inflationserwartungen. Die EZB rechnet für die Jahre 2019 bis 2021 nunmehr mit folgenden Teuerungsraten: 2019: 1,2 Prozent (zuvor: 1,6), 2020: 1,5 Prozent (1,7) 2021: 1,6 Prozent (1,8).

Damit wird sich die Inflationsrate aller Voraussicht nach noch Jahre unterhalb des EZB-Ziels von 2 Prozent bewegen. Und das bringt Probleme mit sich – auch für die Banken. Denn eine geringe Inflationsrate trotz anhaltend expansiver Geldpolitik lässt nur den Schluss zu, dass das Nullzinsumfeld samt negativer Einlagezinssätze (unverändert bei minus 0,40 Prozent) erhalten bleibt.

So verwundert es denn auch nicht, dass die EZB nun nicht mehr verspricht, den Leitzins  "über den Sommer hinaus" bei Null zu halten, sondern bis zum Jahresende. Als Draghi dann noch mitteilte, man habe auch darüber diskutiert, das Versprechen bis März 2020 zu verlängern, drehten die Kurse der Banken endgültig gen Süden.

Denn: Das Niedrigzinsumfeld macht es den Banken schwer, ihre sehr geringe Rentabilität zu erhöhen. Kommen dann wie bei der Deutschen Bank auch noch Schwierigkeiten in traditionell eher rentablen Bereichen wie dem Investmentbanking hinzu, dann kann es für einzelne Institute – trotz TLTRO III – eng werden.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass die Schattenseiten der expansiven EZB-Politik an diesem Tag stärker wirken als die wenigen neuen Sonnenstrahlen, die sie mit der Ankündigung neuer TLTROs hat scheinen lassen. Die Hoffnung auf eine ausgedehntere Erholungsbewegung bei Bankaktien dürfte damit zunächst einmal vom Tisch sein.

Eine aktuelle Einschätzung des AKTIONÄR finden Sie hier.

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

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