EZB-Chef Mario Draghi hat die Börsen mit seinen Aussagen wieder auf Talfahrt geschickt. Die Notenbank hat sich skeptisch zu den weiteren Konjunkturaussichten in Europa geäußert und damit vor allem die Banken unter Druck gesetzt. Doch auch der DAX knickt deutlich ein und fällt unter die 11.500-Punkte-Marke.
Während der Leitzins wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent verbleibt, soll es ab September wieder günstige Langfristkredite geben. Dennoch kommen Bankaktien deutlich unter Druck – Deutsche Bank und Commerzbank verlieren am Nachmittag über fünf Prozent. Hintergrund: Die Wachstumsprognose für das laufende Jahr wurde deutlich von 1,7 auf 1,1 Prozent gesenkt. Auch die Inflationserwartungen senkte die EZB klar von 1,6 auf 1,2 Prozent. Für die Banken bedeutet das, dass die schwierige Zeit der niedrigen Zinsen länger anhalten dürfte als erhofft.
Über ein Prozent hat der DAX nach den Draghi-Aussagen verloren. In den USA geht auch der Dow Jones auf Tauchstation. Die ohnehin vorhandenen Sorgen um die Konjunktur haben nun neue Nahrung erhalten. Die Lage spitzt sich zu. Klar ist ohnehin: Die Wall Street gibt dem DAX die Richtung vor, ohne Impulse aus den USA wird es schwer, den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortzusetzen. Mit dem Fall unter die 11.500-Punkte-Marke hat sich zudem das Chartbild deutlich eingetrübt.
DAX ausgestoppt
Nach der gekürzten Prognose der EZB drohen weitere Verluste. Der Turbo-Long mit der WKN DDT4RF wurde nun ausgestoppt. DER AKTIONÄR rät dazu, an der Seitenlinie zu bleiben. Bei den Banken bleibt das Bild schwierig. Vor allem von der Deutschen Bank sollten Anleger die Finger lassen. Bei der Commerzbank hat sich das Chartbild durch den kräftigen Rücksetzer nun aber auch wieder eingetrübt.