Aus Sorge vor einem deutlichen Konjunktureinbruch überdenken Kunden in vielen Branchen derzeit jeden Auftrag zweimal. Folge: Es kommt zu Verschiebungen, die Nachfrage stockt. Wann sich dieser Investitionsstau löst, ist unklar. Diese Unsicherheit zeigt sich auch im Kursverlauf der Aixtron-Aktie. Mit dem Bruch der horizontalen Unterstützung bei 7,75 Euro wurde ein Verkaufssignal generiert. Die Deutsche Bank bleibt optimistisch und sieht für die Aktie über 70 Prozent Kurspotenzial.
DER AKTIONÄR hat die Einschätzung der Deutschen Bank zu Aixtron schon erwartet. Heute ist sie da. Im Vorfeld der Zahlen hat Analyst Uwe Schupp sein Kursziel zwar von 14,00 auf 13,00 Euro gesenkt. Mit seiner Einschätzung zählt er allerdings weiterhin zu den größten Optimisten – immerhin sieht Schupp bei der Aktie des Analagenbauers für die Halbleiterindustrie ein Kurspotenzial von 73 Prozent. Der Experte rechnet weiterhin mit soliden Quartalsergebnissen, richtet seinen Fokus aber auf mögliche Effekte durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den Problemen für Huawei.
Laut Bloomberg empfehlen derzeit sechs Experten die Aktie zum Kauf, vier stehen dem Titel neutral gegenüber. Nur zwei Strategen raten zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 11,55 Euro – und damit über 50 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Fakt ist: Kurzfristig drückt die Investitionszurückhaltung der Kunden noch auf die Stimmung. Der Zahl der eingehenden Order dürfte auch im zweiten Quartal rückläufig gewesen sein. Doch es gibt eine Reihe von potenziellen Impulsgebern.
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Bestätigt der Vorstand mit den Halbjahreszahlen am 25. Juli den Ausblick und fallen die Aussagen zum zweiten Halbjahr nicht zu pessimistisch aus, dann sollten sich die Bullen nach dem zwischenzeitlichen Verkaufssignal recht schnell recht dynamisch zurückmelden.