Die Angst vor einem konjunkturellen Abschwung wird in Deutschland durch die zunehmende Zahl an Gewinnwarnungen befeuert. Auch die Aixtron-Aktie ist in diesem Zusammenhang zuletzt wieder unter Druck geraten. Die charttechnisch wichtige Unterstützung bei 7,75 Euro droht kurz vor den Quartalszahlen zu brechen. Geben die Bullen nun endgültig auf?
Die Ausgangssituation hat Bestand: Der erfolgreiche Turnaround wurde bei Aixtron durch ein starkes Auftaktquartal bestätigt. Die geringe Visibilität in Sachen Investitionsverhalten der Kunden aus der Halbleiterbrache sorgt aber weiter für Verunsicherung.
Während das erste Quartal 2019 gemessen am Umsatz das stärkste Auftaktquartal seit vielen Jahren war, spiegelte der Auftragseingang diese Investitionszurückhaltung bereits wieder. Das Volumen der neuen Aufträge ging im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Drittel auf knapp 54 Millionen Euro zurück. Diese Zahl dürfte im zweiten Quartal weiter gefallen sein.
Detaillierte Zahlen dazu wird es am 25. Juli bei der Vorlage des Halbjahresberichts geben. Die Sorge, dass der Vorstand die bisherige Jahresprognose nicht halten kann, hat die Aktie zuletzt belastet.
Die nachhaltig profitable Entwicklung in den letzten Quartalen belegt jedoch, dass der Vorstand seine Hausaufgaben gemacht hat. DER AKTIONÄR erwartet daher, dass die breite Prognosespanne erneut bestätigt wird. Bislang rechnet Aixtron mit einem Umsatz zwischen 260 und 290 Millionen Euro (Vorjahr: 268,8 Millionen Euro). Die EBIT-Marge soll zwischen acht und 13 Prozent des Umsatzes betragen, das EBIT also zwischen 21 und 38 Millionen Euro (Vorjahr: 41,5 Millionen Euro) liegen.
Keine Frage: Mit dem Bruch der horizontalen Unterstützung bei 7,75 Euro ist das Chartbild deutlich angeschlagen. Bei Schlusskursen unterhalb dieser Marke würde ein Verkaufssignal mit Ziel 6,00 Euro generiert – obwohl die mittel- und langfristigen Aussichten des Analgenbauers unverändert gut sind.