Nach der Verbannung von Huawei der USA auf eine „Schwarze Liste“, macht eine Frage die Runde: Ist das der Beginn eines „Kalten Technologiekriegs“? Trump und Co versuchen mit dieser Maßnahme, eines der chinesischen Technologie-Aushängeschilder zu isolieren. Huawei will nun mit einer eigenen Software kontern – und möglicherweise den US-Vorzeigekonzern Apple in einer ähnlichen Art attackieren. Zu den Leittragenden an der Börse gehören vor allem Technologiekonzerne wie Aixtron und Infineon.
Die Verunsicherung an den Börsen nimmt weiter zu: DAX und Co starten mit Verlusten in den Handelstag. Vor allem bei den heimischen Technologiewerten dominieren die roten Vorzeichen. Kein Wunder: Die aktuelle Entwicklung könnte sich weiterhin negativ auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung rund um den Globus auswirken. Das gilt besonders für die Halbleiterbranche, deren globale Vernetzung im Vergleich zu anderen Industrien deutlich höher ist.
Sind die Verluste bei Pfeiffer Vacuum noch mit dem schwachen Ausblick zu begründen, werden die Papiere von Aixtron und Infineon in Halbleiter-Sippenhaft genommen.
Die Aixtron-Aktie fällt dabei unter die psychologisch wichtige 10-Euro-Marke. Aber: Die breite Aufstellung in spannenden Wachstumsmärkten wird bei der Gesellschaft für eine spürbare Belebung des Geschäfts sorgen – spätestens ab dem kommenden Jahr. Mit der anziehenden Nachfrage sollten auch die Gewinne und damit auch die Aktie steigen. Daher ziehen sich auch immer mehr Leerverkäufer zurück.
Bei Infineon kämpft Vorstand Reinhard Ploss derzeit an vielen Fronten gleichzeitig. Dabei wandelt der Konzern auf einem schmalen Grad. Der Konzern musste daher die Prognosen für das aktuelle Fiskaljahr 208/19 bereits anpassen und erwartet ein eher verhaltenes Geschäftsjahr. Ungeachtet dessen sind die mittel- und langfristigen Aussichten aber unverändert gut. Der Konzern nimmt in den von ihm adressierten Segmenten eine führende Rolle ein.
Ruhe bewahren
Sowohl die Aixtron-Aktie als auch die Infineon-Papiere stehen heute unter Druck. Kein Wunder, angesichts der aktuellen Nachrichtenlage. Investierte Anleger sollten aber Ruhe bewahren. Zum einen hat die jüngste Vergangenheit gezeigt, wie schnell sich die Stimmung wieder drehen kann. Heutzutage reicht oft schon eine Twitter-Nachricht.
Zum anderen sind die mittel- und langfristigen Aussichten bei beiden Gesellschaften intakt. Wichtig für die Bullen wäre, dass Infineon wieder über den kurzfristigen Aufwärtstrend bei 17,50 Euro steigt. Bei Aixtron sollte sich die 10-Euro-Marke als stabile Unterstützung erweisen.