Es kam, wie es kommen musste: Trotz Rekordjahr brach die Aixtron-Aktie nach der Vorlage der Daten deutlich ein. Was war geschehen? Der Hersteller von Produktionsanlagen für die Halbleiterbranche gab ähnlich wie viele Branchenvertreter einen verhaltenen Ausblick auf das laufende Jahr. Aber selbst nach der mauen Prognose sehen Analysten keinen Grund, von ihren Kaufempfehlungen abzurücken. DER AKTIONÄR bleibt dagegen vorerst an der Seitenlinie.
2018 lief bei Aixtron besser als erwartet: Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 269 Millionen Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog auf 41,5 Millionen Euro an - das war fast das Neunfache des 2017er-Werts. Damit schloss Aixtron das Jahr deutlich besser ab, als der Vorstand zuletzt in Aussicht gestellt hatte. Das EBIT lag am Ende sogar 5,5 Millionen Euro über den Schätzungen des AKTIONÄR.
Die recht große Spannbreite dieser Schätzung zeigt, wie schwer die Entwicklung im laufenden Jahr einzuschätzen ist. "Wir blicken vorsichtiger in das Jahr 2019, da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren“, so Vorstand Bernd Schulte. Die weitere Entwicklung sei zudem beeinflusst von der momentan vorherrschenden kritischen Sicht auf die Entwicklung der Weltwirtschaft, insbesondere aufgrund globaler Handelskonflikte und politischer Unsicherheiten, so Schulte. Dass es nicht mehr so rund läuft, zeichnet sich auch beim Auftragseingang ab. Der liegt aktuell bei 303 Millionen Euro, soll im laufenden Jahr aber auf 220 bis 260 Millionen Euro fallen.
DER AKTIONÄR zeigt sich etwas zurückhaltender: Ob die aktuelle Investitionszurückhaltung der Kunden im zweiten Halbjahr weicht und es zu einer Belebung des Geschäfts kommt, ist noch nicht abzusehen. Zweistellige Kurse sind damit aber vorerst vom Tisch. Die Aktie dürfte zunächst weiter zurückfallen. Bauen die Short-Seller ihre Positionen wieder aus, ist sogar ein Rutsch unter das Verlaufstief bei 7,61 Euro möglich. Hier könnte sich dann ein antizyklischer Einstieg lohnen. Neue AKTIONÄR-Schätzungen für das laufende Jahr gibt es in Kürze.