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Aixtron: Das sollten Anleger unbedingt wissen!

Aixtron: Das sollten Anleger unbedingt wissen!
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Michael Schröder 06.09.2019 Michael Schröder

Aixtron könnte am Ende sogar ein Stück weit vom Handelskonflikt zwischen den USA und China profitieren. Denn nach einer Zurückhaltung der Kunden im ersten Halbjahr erwartet Vorstand Bernd Schulte eine Belebung der Nachfrage im Rest des Jahres - vor allem aus Asien. Behält Schulte recht, könnte die Aktie nachhaltig in zweistelligen Kursregionen vorstoßen. Zudem hat Aixtron noch eine Reihe von heißen Eisen im Feuer.

Mit den Zahlen zum zweiten Quartal und der neuen Gewinnprognose hat Aixtron positiv überrascht. Dass der Auftragseingang weiter rückläufig war, fiel nicht ins Gewicht. Denn hier sieht Vorstand Bernd Schulte Licht am Ende des Tunnels: „Insbesondere aufgrund einer erwarteten Nachfragebelebung aus Asien sind wir optimistisch, dass sich der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte verbessert.“ Wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China könnten chinesische Kunden im zweiten Halbjahr vermehrt Maschinen bei Aixtron bestellen, um heimische Lieferketten aufzubauen und die Abhängigkeit von den USA zu reduzieren.

Breites Technologieportfolio

Was zeichnet die Gesellschaft aus? Die Aktivitäten von Aixtron umfassen die Entwicklung, Produktion und Installation von Anlagen für die Abscheidung (Deposition) komplexer Halbleitermaterialien. Die Gesellschaft mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen verfügt über ein breites Technologieportfolio. Besonders im Fokus steht die MOCVD (Metal-Organic Chemical Vapour Deposition). Die „Metallorganische Chemische Gasphasenabscheidung“ ist eine Technologie, mit deren Hilfe ultradünne, einkristalline Schichten auf einen Halbleiter-Wafer aufgetragen werden.

Die Nachfrage wird vor allem durch Anforderungen an höhere Energieeffizienz, eine weiter steigende Verarbeitungs- und Übertragungsgeschwindigkeit von Daten sowie den Einsatz neuer 3D-Sensorik oder innovativer Displaytechnologien in der Unterhaltungselektronik und die Notwendigkeit zur Kostensenkung bei leistungs- und optoelektronischen Bauelementen beeinflusst.

Durchbruch in der Leistungselektronik

Doch damit nicht genug: In der Leistungselektronik steht die Gesellschaft vor dem Durchbruch bei der Nutzung von Bauelementen auf Basis von Siliziumkarbid (SiC). „Diese bieten eine wesentlich höhere Effizienz bei der Wandlung von Strömen in zentraler Funktion im Elektroauto oder bei Schnellladestationen“, so Vorstand Felix Grawert. Dazu kommen Anlagen für Bauelemente aus Galliumnitrid (GaN), die auch bei der Stromversorgung von Servern oder Serverfarmen eingesetzt werden. Im Bereich der Hochfrequenztechnik bilden GaN-Bauelemente die Basis für die Sendeeinheiten des neuen 5G-Netzwerks.

Zukunftsmarkt OLED

Doch damit nicht genug: Mit der OVPD (Organic Vapor Phase Deposition) hat die Gesellschaft noch eine Technologie zur Herstellung von Displays mit organischen Leuchtdioden (OLED) im Programm. Der Wachstumsmarkt für OLED-Displays wurde zuletzt durch die Nutzung in Mobiltelefonen geprägt. Künftig dürfte es hier einen Schub durch die zunehmende Verbreitung von OLED-Fernsehern und den Einsatz in Fahrzeug-Displays geben.

Samsung als Partner?

Mit dem Einstieg des Joint-Venture-Partners IRUJA (Südkorea) bei der Aixtron-Tochter APEVA wurden wichtige Weichen gestellt. Aixtron befindet sich über die OLED-Tochter in der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden – in Finanzkreisen wird dabei oft der Name Samsung genannt. Ein Prototyp der Anlage durchläuft derzeit ein umfangreiches Evaluierungsprogramm. Der Vorstand ist zuversichtlich, bei der Qualifizierung der Anlage weitere Fortschritte zu machen. Das Erreichen der Qualifikation ist Voraussetzung für einen möglichen Einsatz in der Massenproduktion für OLED-Displays. In der zweiten Jahreshälfte wird hier ein Folgeauftrag für eine weitere Testanlage erwartet.

Aixtron (WKN: A0WMPJ)

Fakt ist: Aixtron hat sich in einer Reihe von hochattraktiven Wachstumsmärkten die Marktführerschaft en erarbeitet und wird mittel- und langfristig von dieser breiten Aufstellung profitieren. Trotz aller Vorzüge leidet auch Aixtron wie fast alle Konzerne mit Bezug zur Halbleiterbranche derzeit unter der Zurückhaltung der Kunden in Sachen Investitionsbereitschaft. Behält der Vorstand recht, dann dürfte sich das aber bereits im laufenden zweiten Halbjahr ändern.

Investoren spielen bei Aixtron die Zukunftskarte. Kann die Aktie die charttechnische Hürde bei 10,50 Euro nachhaltig hinter sich lassen, dann würde ein Kaufsignal mit erstem Ziel zwölf Euro generiert. Zieht die Nachfrage nachhaltig an, sind mittelfrisitg deutlich höhere Notierungen möglich. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.

Foto: Börsenmedien AG

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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