Vor rund zwei Wochen hat Airbus seine Auslieferungsziele für das Gesamtjahr gesenkt. Doch im Juni hat der weltgrößte Flugzeugbauer bei den Auslieferungen von Jets wieder etwas zugelegt. Mehrere Analysten bestätigen daraufhin ihre zuletzt geäußerten Einschätzungen. An der Börse hält sich die Reaktion der Airbus-Aktie in Grenzen.
Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat bei den Auslieferungen von Jets im Juni etwas zugelegt. Der DAX-Konzern übergab 67 Maschinen an die Kunden. Im Mai hatte Airbus nur 53 Flugzeuge geschafft und vor rund zwei Wochen dann seine Jahresziele gesenkt (DER AKTIONÄR berichtete). Airbus hatte zur Begründung für die gekappten Jahresziele Probleme in der Lieferkette angegeben.
Airbus will im Gesamtjahr noch um die 770 Maschinen ausliefern, bis zur Mitte des Jahres sind es bislang mit 323 deutlich weniger als die Hälfte. In aller Regel legen die Auslieferungen zum Jahresende hin aber an Geschwindigkeit zu.
Airbus erhielt im Juni neue Bestellungen über 73 Jets. Stornierungen von Aufträgen gab es hingegen keine.
Trotz der an sich recht guten Auslieferungszahlen gibt die Airbus-Aktie in allgemein leichterem Börsenumfeld leicht nach. Am Dienstag-Mittag liegt der Kurs mit 134,86 Euro etwa 0,6 Prozent unter Vortag.
Mehrere Analysten bestätigen heute ihre teils ambitionierten Kursziele. Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Airbus mit einem Kursziel von 155 Euro auf "Hold" belassen. Das Analysehaus Jefferies sieht das gleiche Kursziel, belässt seine Einstufung derweil auf "Buy".
Optimistischer ist die kanadische Bank RBC mit einem Kursziel von 180 Euro für Airbus und dem Voting "Outperform". Und die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Airbus heute auf "Buy" mit einem Kursziel von 187 Euro belassen.
Milliarden-Auftrag von der Bundeswehr
Airbus baut nicht nur Flugzeuge. In der vergangenen Woche konnte der Luft- und Raumfahrt-Konzern einen Großauftrag für den Bau von zwei Telekommunikations-Satelliten für das sichere militärische Satellitensystem einheimsen. Der Auftrag habe einen Wert von 2,1 Milliarden Euro und umfasse Satelliten und die dazugehörenden Bodenstationen, teilte Airbus mit.
Die neuen Systeme sollen Airbus zufolge mit größeren Datenübertragungsvolumen Schritt halten können und haben ein Gewicht von etwa sechs Tonnen. Zentrale Teile stammten aus Deutschland. Die Bundeswehr will die Telekommunikations-Satelliten noch vor Ende des Jahrzehnts in Betrieb nehmen. Sie sollen laut Airbus über einen Zeitraum 15 Jahre betrieben werden.
Nach der Prognosesenkung und dem Kurssturz hat sich Chartbild für Airbus eingetrübt. Der Absacker unter den GD200 dürfte den Kurs des DAX-Schwergewichts zunächst auf gedrücktem Niveau nur seitwärts schwanken lassen.
DER AKTIONÄR sieht Airbus aktuell als gute mittelfristige Halte-Position, mit einem Stop-Loss bei 119 Euro. Das Kursziel wurde jedoch kürzlich von 200 auf 180 Euro gekürzt.
(Mit Material von dpa-AFX)
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