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Airbus am DAX-Ende – was noch kommen kann

Airbus am DAX-Ende – was noch kommen kann
Foto: Shutterstock
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Martin Mrowka 28.06.2024 Martin Mrowka

Minus 25 Prozent in drei Monaten. Das ist die traurige Bilanz der Airbus-Aktie seit ihrem Ende März markierten Allzeithoch bei 172 Euro. Nach einer gesenkten Gewinnprognose und weniger erwarteter Flugzeug-Auslieferungen steht das DAX-Schwergewicht auch am Freitag wieder unter Druck. Charttechnisch hat der Wert kurzfristig noch weiteres Abwärtspotenzial.

Die anhaltenden Probleme in der Lieferkette bremsen Airbus aus. Der europäische Luft- und Raumfahrt-Konzern senkte sein Auslieferungsziel für das laufende Jahr von 800 auf 770 und reduzierte auch die Gewinnprognose (DER AKTIONÄR berichtete).

Die Lieferprobleme im Flugzeugbau dürften sich noch hinziehen. Nach Einschätzung von Lufthansa-Chef Carsten Spohr könnten sie noch bis Ende des Jahrzehnts anhalten. "Wir haben eine Riesen-Ineffizienz in dem System zurzeit", sagte Spohr am Donnerstagabend beim Wirtschaftspresseclub in Stuttgart. 

Die Lufthansa-Gruppe hat für eine Flotten-Modernisierung 250 neue Flieger bei Airbus und Boeing bestellt, die eigentlich von 2024 bis 2029 kommen sollten. Wieviel Gewinn der Flugzeugmangel die Lufthansa kosten wird, kann Spohr zufolge nicht genau beziffert werden, vielleicht aber eine halbe Milliarde Euro im Jahr.

Die Lufthansa sei von der Misere "brutal" betroffen: Von den insgesamt 750 Flugzeugen der Lufthansa-Gruppe stünden derzeit 100 am Boden wegen Wartungsarbeiten oder weil Maschinen schon ausgemustert seien, die neuen Flugzeuge von Airbus oder Boeing aber auf sich warten ließen, schreibt Reuters. So hat das Boeing-Langstreckenmodell 777X eine beispiellose Verspätung von vier Jahren, wenn es denn 2025 dem Erstabnehmer Lufthansa übergeben wird.

Lufthansa-Chef Spohr sagte: "Uns werden nicht nur unter dem Strich Flugzeuge fehlen. Jede A321neo, die eine A320 erst später ersetzt, reißt auch eine Lücke in die Kapazitätsplanung."

Bei Airbus sorgt vor allem der jüngst gebremste Produktionshochlauf der Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der A320neo-Familie für weiteren Stau bei der Versorgung der Airlines mit neuem Fluggerät. Airbus-CEO Guillaume Faury hält zwar im wichtigsten Programm weiter Kurs auf eine 75er-Monatsrate. Doch die Schwelle werde nun erst 2027 erreicht, ein Jahr später als geplant.

Die Airbus-Aktie rutscht in allgemein freundlichem DAX-Umfeld am Freitag zeitweilig um weitere gut zwei Prozent auf 127,68 Euro. Das ist das niedrigste Niveau seit November 2023.

Airbus-Chart seit Anfang 2023  (in Euro, Xetra)
TradingView.com
Airbus-Chart seit Anfang 2023 (in Euro, Xetra)

J.P.Morgan-Analyst Analyst David Perry kappte seine Ergebnisschätzung bis 2027 am Dienstagmorgen um bis zu 18 Prozent. Kürzlich beließ die Schweizer Großbank UBS die Einstufung für Airbus mit einem Kursziel von 151 Euro auf "Neutral". Es sei momentan unklar, ob Airbus seine Jahresziele nochmals anpassen müsse, schrieb Analyst Ian Douglas-Pennant am Mittwochabend mit Blick auf die angestrebte Übernahme von Werken von Spirit Aerosystems. Möglicherweise müsse Airbus Verluste von Spirit mit seien Kontrakten für A220 und A350 übernehmen, so der Experte.

Mit der Prognosesenkung und dem Kurssturz hat sich Chartbild für Airbus deutlich eingetrübt. Der Absacker unter den GD200 hat neues technisches Abwärtspotenzial geöffnet. Ein Test der nächsten Unterstützung bei gut 121 Euro sollte in den kommenden Tagen niemanden überraschen. 

DER AKTIONÄR rät zum Halten der Position, mit einem Stop-Loss bei 119 Euro. Das vor wenigen Wochen auf 200 Euro erhöhte Kursziel erscheint derzeit in kaum erreichbarer Entfernung.

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