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Airbus-Rivale Boeing: Jetzt ermittelt auch noch die Justiz wegen Skandal-Flieger 737 Max

Airbus-Rivale Boeing: Jetzt ermittelt auch noch die Justiz wegen Skandal-Flieger 737 Max
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Martin Mrowka 29.04.2020 Martin Mrowka

Bevor der amerikanische Flugzeugbauer Boeing heute Mittag (deutscher Zeit) seine Quartalszahlen vorlegt, muss der angeschlagene Luftfahrtkonzern weiteres Ungemach wegstecken. Laut einem Pressebericht ist Boeings Krisenflieger 737 Max nun auch ins Visier der Justiz geraten.

Der Airbus-Rivale ist offenbar wegen Produktionsmängeln bei seinem von einem weltweiten Flugverbot belegten Modell 737 Max auch ins Visier des Justizministeriums geraten, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. Boeing müsse mit zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Boeing bestätigte die Ermittlungen auf Nachfrage nicht direkt. Ein Sprecher verwies aber darauf, dass die Probleme bei einer internen Untersuchung entdeckt worden und sofort Maßnahmen ergriffen worden seien. Das Justizministerium äußerte sich zunächst nicht.

Boeing hatte bereits im Februar eingeräumt, dass bei Wartungsarbeiten am nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisenjet 737 Max Fremdkörper in Treibstofftanks gefunden worden seien (DER AKTIONÄR berichtete). Die gefundenen Teile wurden als "foreign object debris" bezeichnet – demnach könnte es sich um Unrat wie unbeseitigte Metallspäne, Reste von Bauteilen oder von Arbeitern zurückgelassene Werkzeuge oder Lappen handeln.

Dieses Problem hatte Boeing zuvor auch schon bei anderen Modellen wie dem Tankflugzeug KC-46 und dem Langstreckenjet 787 "Dreamliner". Der Konzern ist wegen angeblicher Sicherheitsmängel beim Absturzflieger 737 Max ohnehin schon mit etlichen Ermittlungen konfrontiert.

Anleger reagierten relativ gelassen auf den Medienbericht, die Aktie geriet am Dienstag zeitweise unter Druck und schloss den US-Handel dann mit einem Plus von zwei Prozent auf 131,30 Dollar. Im deutschen Handel zeigt sich die Boeing-Aktie vor

Boeing (WKN: 850471)

Im deutschen Handel zeigt sich die Boeing-Aktie vor den Quartalszahlen ebenfalls stabil. Die Anleger spekulieren offenbar darauf, dass das Schlimmste bereits eingepreist ist.

Am Dienstag hatte die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines noch angekündigt, dass sie den Lieferplan für bestellte Boeing 737 Max bis 2021 drastisch kürzen wolle und auch ihren Auftragsbestand überprüft. Die Airline - der weltweit größte Kunde des gegroundeten Typs - wird bis Jahresende 2021 statt der ursprünglich geplanten 123 Flieger nicht mehr als 48 neue 737-Max-Jets übernehmen.

Mittlerweile sind bereits viele negative News im Kurs von Boeing eingepreist. Dennoch bleibt die Boeing-Aktie ein heißes Eisen. DER AKTIONÄR favorisiert unter den Flugzeugbauern weiterhin den europäischen Konkurrenten Airbus, der heute ebenfalls seine Quartalszahlen vorlegte. Beide Unternehmen werden Jahre brauchen, um sich von der Krise zu erholen.

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