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Foto: Airbus
12.05.2021 Martin Mrowka

Airbus gibt Gas – Boeing ausgebremst

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Airbus

Wegen der Coronakrise hat Airbus seine Flugzeug-Produktion im vergangenen Jahr deutlich zurückgefahren. Nun setzt der Jet-Bauer jedoch auf ein Ende der Krise und nimmt den Bau einer neuen Endmontage-Linie für seine Mittelstreckenjets der A320-Familie wieder auf. Rivale Boeing leidet unterdessen weiter unter dem nicht enden wollenden Debakel des Typs 737 Max.

Airbus will in dem bisherigen A380-Werk in Toulouse ab Ende 2022 auch die Langversion Airbus A321 gefertigt werden. Bisher wird die A321 und deren Neuauflage A321neo nur in Hamburg und im US-amerikanischen Werk in Mobile (Alabama) gefertigt. Die Langstreckenversion A321XLR soll im Jahr 2023 erstmals in Dienst gehen.

Mit knapp 3.000 Bestellungen mache die A321 mehr als die Hälfte des Auftragsbestands der A320-Familie aus, sagte ein Airbus-Sprecher. Die A321 sei damit stärker gefragt als die Standardversion A320 und die kürzere A319 zusammen. Insgesamt habe der Konzern in dem Segment über 5.650 Bestellungen in den Büchern.

Die neue Fertigungslinie in Toulouse soll eine der beiden alten Linien dort ersetzen und dank digitaler Unterstützung deutlich moderner und effizienter sein. Der Platz wird frei, weil Airbus den Bau des weltgrößten Passagierjets A380 mangels Nachfrage eingestellt hat.

Airbus hatte den Bau der neuen Montagelinie wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr zunächst auf Eis gelegt und die Flugzeugproduktion deutlich zurückgefahren. Bis Ende 2021 soll die Produktion der A320-Familie wieder zulegen – von derzeit 40 auf dann 45 Jets pro Monat. Das Niveau von monatlich 60 Maschinen wie vor der Pandemie erwartet Airbus erst zwischen 2023 und 2025 wieder.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Airbus-Aktie nach den Flugzeug-Auslieferungszahlen für April auf "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen.

Die Airbus-Aktie reagiert am Mittwoch auf die Nachrichten mit einem kleinen Plus. Der Kurs des im MDAX gelisteten Unternehmens bewegt sich weiterhin unterhalb seiner gleitenden 50-Tage-Linie.

Airbus (WKN: 938914)

Erzrivale Boeing kämpft derweil immer noch mit hartnäckigen Problemen seines Krisenjets 737 Max. Die Auslieferungen des amerikanischen Luft- und Raumfahrt-Konzerns wurden im vergangenen Monat stark ausgebremst. Im April wurden insgesamt nur 17 Flugzeuge an Kunden ausgeliefert. Im Vormonat waren es 29 gewesen.

Zum Vergleich: Airbus hat im ebenfalls etwas schwächeren April 45 neue Maschinen an seine Kunden ausgeliefert (DER AKTIONÄR berichtete). Im März hatte der Hersteller nach einem schwächeren Start ins Jahr 72 Maschinen ausgeliefert. Unterdessen sammelte Airbus im April trotz der Corona-Krise Bestellungen über 48 Verkehrsflugzeuge ein, kassierte aber auch 22 Stornierungen.

Auch die Auftragsstatistik von Boeing fiel im April positiv aus. Boeing holte Bestellungen für 25 Flugzeuge rein, dem standen 17 Stornierungen gegenüber. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Lage der Luftfahrt-Branche bessert sich allmählich. Bis sich das positiv in den Bilanzen niederschlägt, wird es noch dauern. Doch auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR weiterhin optimistisch für die Airbus-Aktie. Das Kursziel liegt bei 130 Euro. Stopp sollte bei 81 Euro platziert werden.

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