Die Aktie des Flugzeugbauers Airbus ist am Montag nahezu unverändert aus dem Xetra-Handel gegangen, anschließend bei Tradegate allerdings in den Sinkflug übergegangen. Bei Tradegate wird sie aktuell mehr als fünf Prozent tiefer taxiert. Ursächlich dafür ist eine Senkung des Auslieferungs- und Gewinnziels im laufenden Geschäftsjahr.
Wie der Konzern am Abend mitteilte, wird für 2024 nun die Auslieferung von etwa 770 Maschinen angepeilt. Bislang wollte Airbus im laufenden Jahr rund 800 Flugzeuge ausliefern. Das Ziel, monatlich 75 Maschinen der A320-Familie zu produzieren, werde dabei nach Unternehmensanhaben nun erst im Jahr 2027 erreicht. Grund für dafür seien anhaltende Lieferkettenprobleme, unter anderem bei Triebwerken und Kabinenausstattung.
Das bleibt auch beim operativen Ergebnis nicht folgenlos. Die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen wurde von bislang 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro auf 5,5 Milliarden Euro gesenkt – was einem rund sechsprozentigen Rückgang zum Vorjahreswert entsprechen würde. Beim freien Cashflow vor Kundenfinanzierungen peilt das Unternehmen statt 4,0 Milliarden nur noch 3,5 Milliarden Euro an, fast eine Milliarde weniger als im Vorjahr.
In der Raumfahrtsparte Space Systems nahm Airbus zudem eine Abschreibung in Höhe von 900 Millionen Euro vor. Vorausgegangen sei eine umfassende Prüfung, die zu einer Anpassung der Annahmen zu Zeitplänen, Auslastung, Beschaffung, Risiken und Kosten bestimmter Programme der Sparte geführt habe.
Die neuen Prognosen gelten unter der Voraussetzung, dass keine weiteren Turbulenzen der Weltwirtschaft, des Luftverkehrs, der Lieferketten und der konzerninternen Abläufe auftreten. Auch etwaige Übernahmen sind beim Ausblick ausgeklammert. Weitere finanzielle Details nannte Airbus nicht, verwies aber auf die geplante Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 30. Juli.
Die gesenkte Prognose bringt die Airbus-Aktie zu Wochenbeginn unter Druck. Nach dem jüngsten Stabilisierungsversuch sieht es nun zunächst nach einer Fortsetzung der Konsolidierung. Bei der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung besteht aktuell aber kein Handlungsbedarf. Investierte Anleger bleiben dabei.
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