Die Jahresprognose war unerwartet mies und der Schock an der Börse damit umso größer: Mit seinem Ausblick im Rahmen der Q2-Zahlen belastete Foot Locker am gestrigen Mittwoch die gesamte Sportartikelbranche. So rauschte auch die Adidas-Aktie um rund vier Prozent in die Tiefe. Darauf sollten Anleger nun achten.
Dass sich die Sportartikelbranche nur langsam erholt, ist kein großes Geheimnis. Warum reagierten die Anleger dann so extrem enttäuscht? Zum einen, weil der US-Sportschuheinzelhändler Foot Locker seine Jahresprognose erst Mitte Mai drastisch gesenkt hatte und die Markerwartungen nun erneut deutlich verfehlte. Zum anderen wird die Dividende ausgesetzt (DER AKTIONÄR berichtete).
Das ist jetzt wichtig
Die Adidas-Aktie notiert nun nahe einer wichtigen Unterstützungszone: dem GD50 bei 176,70 Euro. Diese muss halten – ansonsten droht ein Fall bis in den Bereich der 170-Euro-Marke, wo sich das letzte Juli-Tief befindet. Dreht der Kurs dagegen wieder nach oben, steht einer erneuten Klettertour in Richtung des 14-Monats-Hoch bei 186,08 Euro nichts mehr im Wege.
Die Analysten bleiben überwiegend bullish: Nach der Schockprognose hat James Grzinic von Jefferies die Einstufung für Adidas auf "Hold" mit einem Kursziel von 175 Euro belassen. Es sei wenig überraschend, dass sich die Auftragsbücher der Sportmarken in den USA nur allmählich erholen, urteilte er. Das durchschnittliche Kursziel der 35 von Bloomberg befragten Analysten liegt bei 185,60 Euro.
Die Jahresprognose von Foot Locker trübt zwar den Blick auf die ganze Sportartikelbranche, doch auf Adidas lassen sich keine direkten Rückschlüsse ziehen. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass es operativ aufwärts geht, zudem hat Adidas bereits Marktanteile in China zurückgewonnen. Anleger bleiben vorerst an Bord und setzen weiter auf einen Turnaround.
Mit Material von dpa-AFX