Jahreswechsel werden gerne für Umschichtungen im eigenen Depot genutzt. Ich gehe der Frage nach, ob es hierbei systematisch sinnvoll ist, in die Verlierer des Vorjahres zu investieren: Nach einer abschließenden Verkaufswelle vieler Anteilseigner könnte bei solchen Aktien schließlich ein Boden für ein besseres Jahr gelegt werden. Oder hält man sich doch besser wieder an die besten Werte des Vorjahres, getreu dem Motto „The trend is your friend“? Kurz gefragt also für den DAX: „Deutsche Bank oder RWE“?
Die historischen Jahresgewinner- und verlierer im Performance-Test
Die folgende Grafik gibt eine Übersicht darüber, wie man in den letzten 15 Jahren mit den Vorjahresgewinnern bzw. Verlierern aus dem HDAX(!) gefahren wäre. Auch wenn es im Jahr 2008 besonders rasant bergab ging: Es macht offenbar deutlich mehr Sinn, den Gewinnern des letzten Jahres nochmals zu vertrauen, als auf die schwächsten Pferde des Vorjahres zu setzen. Das Bild ist bei diesen „Verlierer-Aktien“ sogar besonders trostlos: Im Durchschnitt sechs Prozent Jahresminus bei einem insgesamt steigenden Markt hinzubekommen ist gar nicht so einfach.
Konsequenz: RWE schlägt Deutsche Bank – und sonst?
Neben der Deutschen Bank sind auch die Titel Ceconomy, Steinhoff, Dürr oder RIB Software (alle mehr als halbiert in 2018) statistisch gesehen keine guten Wegbegleiter in das neue Jahr. Bessere Chancen hat mit demnach eher mit Aktien wie Evotec, TAG Immobilien, Carl Zeiss Meditec, Wirecard oder Sartorius (alle mehr als 20 Prozent Gewinn in 2018).