Die Aktie von RWE konnte sich im Laufe des Tages von ihren anfänglichen Verlusten erholen und ist mit einem deutlichen Plus in die obere DAX-Hälfte geklettert. Grund dafür sind Berichte über personelle Weichenstellungen im Zuge der Konzernaufspaltung.
Zwei Monate vor seiner Aufspaltung hat Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern die personellen Weichen an der Spitze gestellt. Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge soll der bisherige Chef des Gesamtkonzerns, Peter Terium, künftig die Gesellschaft für erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb führen. Sie umfasst etwa zwei Drittel der knapp 60.000 RWE-Mitarbeiter.
An die Spitze der RWE AG mit den übrigen Konzernteilen soll der bisherige RWE-Vize Rolf Martin Schmitz treten. Für den 58-Jährigen spreche dessen guter Draht zur Politik, zitiert das Blatt Quellen aus dem Aufsichtsrat. Gute Kontakte kann Schmitz auch brauchen – als RWE-Chef wird er über die Abwicklung der Atomkraft- und Braunkohle-Aktivitäten verhandeln müssen.
Weitere Vorstandsposten besetzt
Der derzeitige RWE-Finanzvorstand Bernhard Günther soll laut dem Zeitungsbericht künftig die Finanzen der neuen Gesellschaft managen. Die langjährige Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller, solle als Vorstand für das Netzgeschäft zuständig sein. Personalvorstand Uwe Tigges übernimmt dem Bericht zufolge in einer Doppelfunktion die Verantwortung für das Personal in beiden Gesellschaften.
Hohe Abschreibungen drohen
Nach mehreren Verlusttagen in Folge kann sich die RWE-Aktie am Freitag etwas stabilisieren. Wenn der Energieriese am 8. März seine Jahresbilanz vorlegt, rechnen Experten allerdings mit Abschreibungen von mehr als einer Milliarde Euro. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner skeptischen Haltung.
(Mit Material von dpa-AFX)