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Wirecard-Aktie: 3 Aussagen, die Sie jetzt unbedingt kennen sollten

Wirecard-Aktie: 3 Aussagen, die Sie jetzt unbedingt kennen sollten
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 01.02.2019 Börsen. Briefing.

Wirecard sieht sich mit massiven Vorwürfen konfrontiert. Trotz Dementi hat die Aktie auch am Donnerstag an Wert verloren. Die Erholung ist damit ausgeblieben. Neben dem Unternehmen selbst haben sich inzwischen auch externe Beobachter zu Wort gemeldet. Das Börsen.Briefing. nennt 3 Statements, die Sie jetzt kennen sollten. Plus: Wie der kritische Bericht einzuordnen ist.

25 Prozent Minus – dieser Verlust war selbst der BILD-Zeitung am Mittwochabend einen Bericht wert. Die Vorwürfe, mit denen sich Wirecard in einem Artikel der Financial Times konfrontiert sieht, sind enorm – und entbehren nach Aussage des Unternehmens jeder Grundlage. Wie Wirecard gegenüber dem Börsen.Briefing. bereits Donnerstagvormittag erklärte, handelt es sich bei dem Artikel in der FT um einen „ungenauen, irreführenden und diffamierenden Medienbericht“. Eine entsprechende und gleichlautende Erklärung findet sich inzwischen auch auf der Website des Unternehmens. Dennoch: Die Erholung ist mit Blick auf den Aktienkurs bisher ausgeblieben. Gestern verloren Wirecard-Papiere im Xetra-Handel 0,31 Prozent. Neben dem Unternehmen selbst haben sich nun auch erste externe Beobachter der Szenerie zu Wort gemeldet.

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Allen voran die Commerzbank. Analystin Heike Pauls bezeichnete den Bericht als „weitere Fake News“ eines Journalisten, der den Finanzdienstleister quasi „in Serie“ angreife, wie AKTIONÄR-Redakteur Nikolas Kessler zusammenfasst.

Dazu muss man wissen: Journalist Dan McCrum, der den entsprechenden Bericht in der FT (gemeinsam mit der in Singapur stationierten Journalistin Stefania Palma) veröffentlicht hat, ist für Wirecard und dessen Aktionäre kein Unbekannter. McDrum war es, der im FT-Blog Alphaville einst eine negative Studie von Zatarra Research aufgriff – einem bis dahin vollkommen unbekannten Dienst (dessen Website heute nicht mehr auffindbar ist). Das war vor fast genau drei Jahren. Die Wirecard-Aktie verlor als Reaktion auf den Bericht am 24. Februar 2016 rund ein Viertel ihres Wertes. Inzwischen sieht es die Staatsanwaltschaft München als erwiesen an, dass es sich bei der Publikation der Studie um einen Fall von Marktmanipulation handelt. Gegen den Herausgeber von Zatarra Research, Fraser Perring, wurde ein Strafbefehl beantragt. Dan McCrum hingegen darf weiterhin publizieren und gilt als unbescholten. Die Tatsache, dass er nun zum zweiten Mal einen Kursrutsch bei ein- und demselben Unternehmen ausgelöst hat, hinterlässt aber einen zumindest faden Beigeschmack. In der Causa Zatarra konnte Wirecard nie ein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Gesetzt den Fall, dass die nun erhobenen Vorwürfe sich ebenfalls als haltlos erweisen, sollte die FT McCrum checken, McCrum aber in jedem Fall seine Quellen.

Die Staatsanwaltschaft München hat wie bei Zatarra auch jetzt Ermittlungen wegen des Verdachts der Marktmanipulation aufgenommen. Ebenso wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin. Gegen Wirecard indes wird nicht ermittelt. Das allein kann man als bezeichnend werten.

Mit Robin Brass von Hauck & Aufhäuser hat sich gestern ein weiterer Analyst zu Wort gemeldet. Seiner Auffassung nach sei es „höchst unwahrscheinlich“, dass der Vorstand der Wirecard AG Praktiken, wie sie in dem FT-Bericht beschrieben würden, wissentlich dulden und damit akzeptieren würde. „Wichtig ist auch, dass Wirecard in den vergangenen Jahren wiederholt von Leerverkäufer-Attacken betroffen gewesen ist und im Zuge dieser Vorwürfe Transparenz geschaffen hat, zum Beispiel, indem die Bücher für externe Prüfer geöffnet wurden.“ Das klingt nicht danach, als wenn Brass Zweifel an der Integrität des Führungspersonals bei Wirecard hätte. Der Hauck & Aufhäuser-Analyst hat sein Kursziel mit 220 Euro bestätigt und rät dazu, die Aktie zu kaufen.

Ins gleiche Horn bläst auch Sebastien Sztabowicz von Kepler Cheuvreux. Die aktuelle Kursschwäche als Folge des Presseberichts sei eine „Einstiegschance“. Auch er hat sein Kursziel nicht geändert. Es lautet weiterhin: 225 Euro. 

Das sind mit Commerzbank, Hauck & Aufhäuser und Kepler Cheuvreux drei Stimmen, die alle den gleichen Tenor enthalten: An den Vorwürfen ist nichts dran, der Kursabschlag daher grundlos. Nicht weniger schwer wiegt der Umstand, dass andere Stimmen nicht zu hören sind: Negative. Anders gesagt: Bisher hat niemand den Inhalt des Berichts in der FT bestätigt. Journalist Dan McCrum steht damit (bisher) allein da mit seinen Vorwürfen. Bleibt es dabei, könnte es einsam um ihn werden. 

 

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