Ursprünglich wollte ThyssenKrupp die Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel bereits Anfang des Jahres abschließen. Doch die Probleme halten an. In den Niederlanden fordern die Arbeitnehmer zahlreiche Zugeständnisse. Das macht weitere Verhandlungen nötig. ThyssenKrupp hat deshalb inzwischen den Zeitplan überarbeitet.
Statt der Vertragsunterzeichnung „Anfang des Jahres“ ist eine Entscheidung nun erst „im ersten Halbjahr“ möglich, teilte ThyssenKrupp mit. Die Gremien werden nun voraussichtlich erst im Juni abstimmen. Neben den Problemen mit dem Standort Ijmuiden ist auch die „Due Diligence“ – so wird die gegenseitige Prüfung der Bücher genannt – nach wie vor nur „nahezu abgeschlossen“.
Die Verzögerung ist zwar ärgerlich, da der anvisierte Konzernumbau deshalb weiter in Verzug gerät. ThyssenKrupp spricht dennoch von guten Fortschritten im Fusionsprozess. Im Rahmen der „Due Diligence“ haben die Experten beider Seiten bestätigt, dass das Joint Venture mit Tata Potenzial für Synergien von 400 bis 600 Millionen Euro bringen soll. Dazu gehöre allerdings auch der Abbau von bis zu 4.000 Stellen.
Aktie vor Ausbruch
Die Stahlfusion hat nach wie vor höchste Priorität. Trotz der Probleme in den Gesprächen kann die Aktie am Freitag deutlich zulegen. Der Ausbruch über den Widerstand bei 22,20 Euro scheint nun zu gelingen. Aus charttechnischer Sicht wäre der Weg nach oben dann frei. Trader können zugreifen. Mittelfristig bleibt aber entscheidend, dass die Tata-Fusion gelingt. Dann steht die ThyssenKrupp-Aktie vor der Neubewertung.