Nach der vorläufigen Einigung zwischen den USA und China im Handelsstreit deutet sich an den globalen Aktienmärkten eine Erholungsrallye an. Anleger sollten ihren Fokus jetzt auf chinesische Tech-Werte wie Alibaba, Baidu, Tencent und Co richten, die in den letzten Monaten besonders unter den Spannungen zwischen Peking und Washington gelitten hatten. Wer profitiert am meisten? DER AKTIONÄR hat eine Liste mit aussichtsreichen Aktien zusammengestellt.
Was ist passiert?
US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping haben sich beim G20-Gipfel in Argentinien auf einen "Waffenstillstand" geeinigt. Die Vereinbarung beinhaltet, dass der Status Quo beibehalten wird, die automatische Anhebung der Strafzölle auf US-Importe auf China zum Jahreswechsel jedoch erst einmal nicht greift. China hat sich im Gegenzug bereit erklärt, die Zölle auf Autoimporte aus den USA zu senken und mehr Waren aus dem Land zu importieren, um das Handelsbilanzdefizit zu senken. Bei Länder haben nun 90 Tage Zeit für weitere Verhandlungen.
Weshalb ist das relevant?
Vor dem Gipfel hatte DER AKTIONÄR 3 Szenarien aufgestellt, wovon das erste (das, mit der höchsten Wahrscheinlichkeit) nun eingetreten ist. Der Aufschwung an den Börsen – eine Erleichterungsrallye, nachdem der Streit nicht weiter eskalierte – ist nachvollziehbar. Die Kuh ist damit aber keinesfalls vom Eis. Führen die Verhandlungen zu keinem Ergebnis, dürfte die Euphorie schnell verpuffen.
Dessen ungeachtet stehen heute vor allem China-Tech-Aktien im Fokus der Anleger, klar, denn die Titel von Alibaba und Co litten seit dem Sommer am stärksten unter dem Streit.
DER AKTIONÄR hat eine Liste mit interessanten Namen zusammengestellt, die von der politischen Einigung profitieren sollten. Neben dem Firmennamen steht der Kursverlust seit dem Hoch 2018 (in %) sowie das geschätzte kurzfristige Erholungspotenzial.
1) Alibaba: -23,8% 10-15%
2) Baidu: -33,1% 10-15%
3) Netease: -39,8% 7-10%
4) Tencent: -31,7% 10-15%
5) Weibo: -55,2% 15-20%
6) Baozun: -47,7% 15-20%
7) Momo: -42,0% 15-20%
Das große Ganze
Das Damoklesschwert eines eskalierenden Handelskrieges schwingt weiter über den Köpfen der Anleger. Nach den schweren Verlusten der Vormonate ist jetzt aber erst einmal Durchschnaufen angesagt.