Infineon übertraf im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen. Dennoch zeigen sich die Anleger und Analysten verhalten. Die Aktie fiel am Tag nach den Zahlen leicht. Kein Wunder – denn etwas Entscheidendes fehlt.
Solide Zahlen
Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 1,98 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte um sechs Prozent auf 332 Millionen Euro zu. Damit schnitt der Konzern bei beiden Werten besser ab als erwartet.
Infineon bestätigte zudem die Ende März wegen der Flaute in der Autoindustrie und des schwächeren Wachstums in China gesenkte Prognose für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr.
Automotive-Sparte ohne Impulse
Ein Wachstumstreiber soll dennoch die Autoindustrie bleiben. In Fahrzeugen werden immer mehr Halbleiter und Sensoren verbaut, etwa für Fahrerassistenzsysteme. Die Autosparte soll weiter schneller wachsen als die zweitgrößte Sparte (PMM), die Chips für die Stromversorgung, Mobilfunk-Infrastruktur und Smartphones liefert.
Damit zeigt die Automotive-Sparte trotz des Earnings-Beat keine Anzeichen für eine Erholung. Die fehlenden Impulse enttäuschen Anleger und Analysten. Die Aktie kann nach soliden Q2-Zahlen nicht zulegen, sondern passt sich dem schwachen Gesamtmarkt an.