SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der Chiphersteller Intel tritt wegen Sanktionen gegen den chinesischen Elektronikriesen Huawei bei seinen Geschäftsaussichten etwas kürzer. Im laufenden zweiten Quartal dürfte der Umsatz zwar innerhalb der in Aussicht gestellten Bandbreite von 12,5 bis 13,5 Milliarden US-Dollar liegen, hieß es von den US-Amerikanern am Mittwoch. Allerdings werde der Erlös unter der Mitte der Spanne liegen und damit weniger als 13 Milliarden Dollar (12,1 Mrd Euro) betragen. Grund sei der Entzug von Exportlizenzen für Güter an einen Kunden in China, von dem das US-Handelsministerium den Konzern in Kenntnis gesetzt habe. Im Gesamtjahr rechnet Intel den Angaben zufolge weiter mit einem Wachstum von Umsatz und Gewinn je Aktie im Vergleich mit 2023. Die Intel-Aktie gab vorbörslich um mehr als zwei Prozent nach.
Zuletzt war bekanntgeworden, dass die US-Regierung den chinesischen Huawei-Konzern auch vom Zugang zu älteren Chips der amerikanischen Halbleiter-Konzerne Qualcomm und Intel abschneidet. Die entsprechenden Liefergenehmigungen seien zurückgezogen worden, sagte der Vorsitzende des Außenausschusses im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul, der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die US-Regierung wirft Huawei Nähe zu chinesischen Behörden vor und sieht den Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter deshalb als Sicherheitsrisiko. US-Sanktionen verwehren Huawei schon seit einigen Jahren den Zugang zu modernen US-Technologien. Huawei-Smartphones spielen deshalb außerhalb Chinas auch kaum noch eine Rolle - während der Konzern einst die Nummer zwei im Markt hinter Samsung war.
Mit den nun entzogenen Sondergenehmigungen konnte etwa Qualcomm noch Modems für den 4G-Datenfunk liefern, aber nicht für die schnelleren 5G-Netze. Huawei versucht, die Chips durch chinesische Eigenentwicklungen zu ersetzen, und ist zumindest in China weiterhin stark im Smartphone-Markt präsent./men/so/he
Quelle: dpa-AFX