REDMOND (dpa-AFX) - Microsoft
Neben Windows-Programmen wird man auf den Computern auch Apps für das Google
Die weitaus meisten Laptops und Desktop-Computer weltweit laufen auf Windows, auch wenn Apple
Branchenanalyst J.P. Gownder von Forrester Research verwies darauf, dass das neue Windows in einer Ära des hybriden Arbeitens von Büro und Homeoffice aus auf den Markt kommt. Die neue Bedienung gebe der Software eine Chance, sich hervorzuheben. Zugleich begrüßte er, dass der grundlegende Software-Code noch von Windows 10 stamme - das mindere das Risiko, dass bisherige Programme und Geräte-Treiber wie einst bei Windows Vista nicht mehr funktionierten.
Anders als Apple hält Microsoft daran fest, Windows-Geräte sowohl mit Tastatur als auch über Touchscreens bedienen zu lassen. Der iPhone-Konzern verzichtet bei seinen Mac-Computern dagegen konsequent darauf, die Steuerung per Bildschirm zu erlauben.
App-Entwickler können auf der Windows-Plattform ihre eigenen Bezahlwege integrieren, und Microsoft werde keine Abgabe dafür erheben, betonte der Konzern. Microsoft-Chef Satya Nadella setzte in einem Schlusswort große Ziele für das neue Windows. "Die Welt braucht heute eine offenere Plattform. Eine, die es Apps erlaubt, selbst zu Plattformen zu werden", sagte er. Microsofts Anspruch sei, dass Windows 11 zur Plattform für das nächste Web oder eine bahnbrechende neue Software-Kategorie werde.
Nadellas Aufrufe zu mehr Offenheit und Auswahl haben besondere Bedeutung angesichts der aktuellen Debatte um das Geschäftsmodell von Apple und Google rund um Apps. Als Entwickler der beiden verbliebenen Smartphone-Plattformen nehmen sie eine Abgabe von 15 bis 30 Prozent auf digitale App-Erlöse. Der Spieleanbieter Epic Games ("Fortnite"), der einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben will, zog dagegen vor Gericht. Ein Urteil steht nach dem jüngst abgeschlossenen Prozess in Kalifornien noch aus. Epic hatte in dem Verfahren Schützenhilfe von Microsoft bekommen.
Zugleich öffnet Microsoft mit der Integration von Teams selbst eine Flanke für Kritik von konkurrierenden Anbietern. Schließlich beschwerte sich der Rivale Slack
In den 90er Jahren stand Microsoft im Visier von Wettbewerbsverfahren nach der Bündelung des Webbrowsers Internet Explorer mit Windows. Der vorinstallierte Microsoft-Browser ließ die Nutzung der Vorreiter-Software von Netscape einbrechen. Microsoft wurde wegen der Vorwürfe beinahe zerschlagen und agierte seitdem sehr vorsichtig in Wettbewerbsfragen.
Ein konkreter Erscheinungstermin für Windows 11 wurde nicht genannt - gerechnet wird damit im Herbst, zusammen mit neuen Geräten von PC-Herstellern, auf denen das Betriebssystem bereits vorinstalliert ist./so/DP/zb
Quelle: dpa-AFX