KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Carlsberg
Carlsberg hatte am Sonntag gemeldet, dass die Baltika-Brauereien dem präsidialen Dekret zufolge unter zeitweilige russische Staatsverwaltung gestellt werden. Die Entwicklung komme unerwartet, die Aussichten für den Verkaufsprozess seien nun höchst ungewiss, hatte das Unternehmen mitgeteilt.
Carlsberg zählt zu den größten Brauereikonzernen der Welt. Einen Monat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte der Konzern im März 2022 angekündigt, sich komplett aus Russland zurückziehen und sein dortiges Geschäft rund um die Baltika-Brauereien verkaufen zu wollen. Baltika gilt als größter Bierbrauer Russlands. Vor knapp vier Wochen hatte Carlsberg verkündet, einen Käufer für sein Geschäft in Russland gefunden zu haben, allerdings warteten die Dänen da noch auf die notwendigen Genehmigungen der russischen Behörden. Den Namen des Käufers und die Verkaufssumme hatte Carlsberg offen gelassen.
Putin hatte auch das Lebensmittelunternehmen Danone
Danone hatte am Sonntag mitgeteilt, dass das Unternehmen Kenntnis habe von Putins Entscheidung und die Lage nun prüfe. Demnach hatte Danone im Oktober vergangenen Jahres damit begonnen, seine Geschäfte in Russland abzustoßen. Es sollten aber alle Schritte unternommen werden, um nicht nur die Interessen als Anteilseigner von Danone Russia zu schützen, sondern auch die der Beschäftigten.
Westliche Unternehmen, die ihr Geschäft in Russland wegen Moskaus Krieg gegen die Ukraine loswerden wollen, beklagen immer wieder, dass sie weit unter Wert verkaufen müssen oder kalte Enteignung befürchten. Viele Unternehmen haben nach Moskauer Angaben eine Rückkaufoption, sollten sie sich nach Kriegsende entscheiden, auf den russischen Markt zurückzukehren./trs/DP/stw
Quelle: dpa-AFX