FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Finanzriese Blackrock
"Für die Wachstumsaussichten eines jeden Unternehmens wird die Energiewende von zentraler Bedeutung sein", schreibt Fink. "Wir rufen Unternehmen daher dazu auf, einen Plan vorzulegen, aus dem hervorgeht, wie sie ihr Geschäftsmodell an eine klimaneutrale Wirtschaft anpassen wollen."
Klimaneutral bedeutet, dass klimaschädliche Gase wie Kohlendioxid (CO2) vermieden oder gespeichert werden. Die Europäische Union zum Beispiel hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Ziel solcher Anstrengungen ist es, die Erderwärmung zu begrenzen.
"Wir fordern Sie auf darzulegen, wie Sie diesen Plan in Ihre langfristige Geschäftsstrategie einbinden und wie Ihr Aufsichtsrat die Einhaltung überprüfen wird", betonte Fink in seinem Brief an die Konzernlenker. Vor einem Jahr hatte sich der Blackrock-Chef mit einem ähnlichen Appell zu Wort gemeldet.
Den Blackrock-Kunden versicherte der Vermögensverwalter, als Treuhänder für deren Kapital dazu beizutragen, dass auch die Kunden bis spätestens 2050 in ihren Anlagen das Ziel der Klimaneutralität erreichen könnten: "Mit einer Reihe von Maßnahmen wollen wir unseren Anlegern helfen, ihre Portfolios auf eine klimaneutrale Welt vorzubereiten und die Chancen zu nutzen, die dieser Übergang bereithält." Unter anderem mit dem Abstimmungsverhalten auf Hauptversammlungen will Blackrock dafür sorgen, dass Themen wie Klima- und Umweltschutz bei Unternehmen größeres Gewicht bekommen.
Blackrock steht unterdessen selbst akut wegen angeblicher klimaschädlicher Investments in der Kritik. Die auf umwelt- und sozialverträgliche Finanzen spezialisierte Nichtregierungsorganisation Reclaim Finance veröffentlichte erst kürzlich eine Analyse, derzufolge der US-Finanzriese trotz seiner Klimaschutzversprechen weiterhin massiv etwa in Kohlefirmen investiert ist. Die vor einem Jahr von Blackrock gemachten Nachhaltigkeitsversprechen hätten das Geschäft des Vermögensverwalters bislang kaum beeinflusst, so die Studie./ben/DP/stw
Quelle: dpa-AFX