ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Elektrotechnikkonzern ABB
Gut lief es zuletzt sowohl im frühzyklischen Geschäft als auch im Servicegeschäft. Aber auch die Nachfrage nach Automationslösungen sowohl für Einzelmaschinen als auch für ganze Fabrikationsprozesse und die Nachfrage in den Bereichen erneuerbare Energien, E-Mobilität, Gebäudetechnik oder Marine und Häfen blieb hoch.
So lag der Auftragseingang im ersten Quartal mit knapp 9,4 Milliarden US-Dollar um mehr als einen Fünftel über der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Auftragsbestand des Unternehmens, das unter anderem Industrieroboter, Ladestationen für E-Autos oder Automationslösungen herstellt, kletterte damit auf das Rekordniveau von knapp 19 Milliarden Dollar. ABB konkurriert unter anderem mit den beiden deutschen Unternehmen Siemens
Die anhaltenden globalen Lieferengpässe von Komponenten erschwerten indes die Umwandlung der Aufträge in Umsatz, wovon vor allem der Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation betroffen war. Insgesamt stieg der Umsatz deshalb mit knapp 7 Milliarden Dollar nur leicht über den Vorjahreswert.
Mit den Unsicherheiten wegen der hohen Inflation, den Problemen in den globalen Lieferketten und den angeordneten Fabrikschließungen in China ist ABB gemäß Rosengren bisher gut umgegangen. Das lässt sich auch am Gewinn ablesen: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (Ebita) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf 997 Millionen Dollar und die entsprechende Marge um einen halben Prozentpunkt auf 14,3 Prozent. Damit ist ABB nicht mehr weit von den 15 Prozent entfernt, die es ab 2023 mindestens sein sollen.
Laut Rosengren stellen die Lockdowns in Shanghai derzeit das größte Problem für ABB in China dar, was auch einen Einfluss auf das Ergebnis des zweiten Quartals haben wird. ABB verfügt in China - immerhin der zweitwichtigste Markt - über drei Produktionshubs, geschlossen wegen Corona-Restriktionen ist von diesen momentan allerdings nur derjenige in Shanghai.
Für das zweite Quartal stellt ABB dennoch eine weitere Verbesserung von Umsatz und Marge in Aussicht. "Die Null-Covid-Strategie in China hatte im ersten Quartal keine wesentlichen Auswirkungen auf unsere Lieferfähigkeit", so Rosengren in diesem Zusammenhang. Auch für das Gesamtjahr 2022 geht das Unternehmen von einer positiven Marktdynamik aus und bekräftigt frühere Aussagen, wonach mit einem Umsatzwachstum von über 5 Prozent zu rechnen sei.
Die Börse fand Gefallen an den über Erwarten stark ausgefallenen Zahlen und honorierte dies mit einem Plus der Aktie von zuletzt rund fünf Prozent. Damit war die Aktie der stärkste Wert im europäischen Auswahlindex Stoxx Europe 50
Schneider Electric
Quelle: dpa-AFX