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15.11.2024 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP 2: US-Unternehmen Halozyme will Evotec übernehmen - Kurssprung

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Evotec

(neu: Kurs aktualisiert, weitere Analystenstimmen und Halozyme-Aussagen.)

SAN DIEGO/HAMBURG (dpa-AFX) - Die US-Biotechfirma Halozyme Therapeutics will den deutschen Wirkstoffentwickler Evotec kaufen. Dem Unternehmen sei ein entsprechender Vorschlag übermittelt worden, teilten die Amerikaner am Donnerstagabend nach Börsenschluss mit. Der gebotene Preis liege bei 11 Euro je Aktie in bar und bewerte Evotec mit zwei Milliarden Euro. Evotec bestätigte den Eingang einer dementsprechenden Interessensbekundung. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg darüber berichtet. Mit dem Angebot könnte ein Übernahmekampf bevorstehen. Die Evotec-Aktie legte am Freitag deutlich zu.

Das im SDax notierte Papier gewann knapp 21 Prozent auf 10,42 Euro und erreichte ein Hoch seit Mai. Seit Jahresanfang hat das Evotec-Papier allerdings damit noch immer gut die Hälfte an Wert eingebüßt. Mitte Oktober war die Aktie sogar bis auf gut 5 Euro gefallen. Die Halozyme-Aktie sank am Freitag im vorbörslichen US-Handel um 4,5 Prozent.

Analyst Charles Weston von der kanadischen Bank RBC machte in einem Kommentar die Komplexität von Evotecs Geschäftsmodell, Druck des Marktes sowie eine durchwachsene Umsetzung von Vorhaben für die zuletzt schwache Kursentwicklung verantwortlich. Allerdings habe Evotec viel schlummerndes Potenzial und Chancen für bedeutendes langfristiges Wachstum. JPMorgan-Analystin Jessica Fye schrieb, wegen der Unterschiede zwischen Evotecs Geschäften und denen von Halozyme könnte es dauern, bis den Marktakteuren klar werde, was ein solcher unerwarteter Deal für Halozyme bedeute.

Evotec teilte mit, eine unverbindliche Interessensbekundung bezogen auf ein Übernahmeangebot mit einem Angebotspreis von 11 Euro je Aktie erhalten zu haben. Eine vorherige Kontaktaufnahme habe es nicht gegeben. Evotec werde das Interesse analysieren, über weitere Schritte entscheiden und den Kapitalmarkt informieren. Darüber hinaus war das Unternehmen zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Halozyme will sich durch die Übernahme breiter aufstellen und Umsatz- und Ergebniswachstum bis mindestens ins kommende Jahrzehnt sichern, wie Unternehmenschefin Helen Torley sagte. Unter anderem hat es Halozyme auf die Plattform Just Evotec abgesehen, welche die Massenherstellung von Biologika künftig günstiger machen könnte. Biologika sind Arzneistoffe oder Impfstoffe, die biotechnologisch oder mithilfe von gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Sie dienen unter anderem dem Ersatz körpereigener Proteine.

Für Analyst Christian Ehmann von Warburg Research ist Just Evotec das klare Ziel der US-Amerikaner bei der geplanten Übernahme. Die Plattform habe bereits bedeutendes Interesse am Markt hervorgerufen und Aufträge des Generikaherstellers Sandoz sowie vom US-Verteidigungsministerium erhalten.

Mit dem Interesse der Amerikaner könnte es zu einem Übernahmekampf um Evotec kommen. Anfang der Woche war bekannt geworden, dass der Finanzinvestor Triton seine Beteiligung an dem Unternehmen in der vergangenen Woche von 5,6 Prozent auf rund 9,2 Prozent aufgestockt hat. Laut einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC vom Ende vergangener Woche sind es inzwischen fast 10 Prozent. Jefferies-Analyst Benjamin Jackson schrieb, das Angebot von Halozyme werfe ein Schlaglicht auf den möglichen Wert von Evotec für Interessenten.

Bloomberg hatte zu Wochenbeginn berichtet, dass Triton eine Übernahme auslote und dazu das Gespräch mit Evotecs Vorstand gesucht habe. Ein Sprecher des Unternehmens hatte anschließend gesagt, dass es über Tritons Einstieg hinaus keine Diskussion oder Verhandlung gegeben habe.

Neben Triton sind laut Evotec unter anderem der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk mit 8 Prozent und der Staatsfonds des arabischen Emirats Abu Dhabi, Mubadala Investment, mit 7 Prozent an dem deutschen Unternehmen beteiligt.

Evotec aus Hamburg erforscht und entwickelt Wirkstoffe für die Pharmaindustrie. Zuletzt hatte das Unternehmen mit Problemen zu kämpfen. Im Frühjahr 2023 wurde es Opfer eines Hackerangriffs. Zuletzt machten ihm hohe Kosten für den Aufbau zweier Biologika-Anlagen und ein schwaches Marktumfeld zu schaffen. Anfang 2024 hatte der bisherige Vorstandschef Werner Lanthaler überraschend das Unternehmen verlassen. Der neue Konzernchef Christian Wojczewski soll Evotec wieder in die Spur bringen./men/he/gl/stk

Quelle: dpa-AFX

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