HARTMANN ändert die Prognose für das Geschäftsjahr 2020
Heidenheim (ots) -
- Alle Kernsegmente von HARTMANN haben Corona-bedingt Herausforderungen. Die
meisten Segmente erfahren eine schwache bis negative Umsatzentwicklung. Der
Umsatz für Desinfektionsmittel und Schutzprodukte wächst dagegen sehr stark.
- Insgesamt ergibt sich per September ein organisches Umsatzwachstum von 15,4 %
und eine deutliche Ergebnisverbesserung.
- Die neue Prognose für 2020 liegt für das bereinigte EBITDA bei 280 bis 320
Mio. EUR
- Ausblick: Umsetzung des Transformationsprogramms und Folgewirkungen der
Corona-Pandemie bewirken voraussichtlich Umsatz- und Ergebnisbelastung
In den ersten neun Monaten 2020 erzielte die HARTMANN GRUPPE Umsatzerlöse von
1.820 Mio. EUR (Vorjahr: 1.615 Mio. EUR), ein organisches Umsatzwachstum von
15,4 % und ein bereinigtes EBITDA von 207,1 Mio. EUR (bereinigte EBITDA-Rendite
von 11,4 %). In diesem Zeitraum war die Corona-Pandemie weiterhin der prägende
Faktor für die Geschäftsentwicklung.
Corona-bedingte Herausforderungen in den Kernsegmenten: Durch den starken
Anstieg der COVID-19-Infektionszahlen seit September stehen die
HARTMANN-Kernsegmente vor deutlichen Herausforderungen. Auf der einen Seite
durch eine temporär stark erhöhte Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und
Schutzkleidung, der das Unternehmen bereits mit Maßnahmen zur Ausweitung der
Produktionskapazitäten und Sicherung der Lieferketten bestmöglich begegnet. Auf
der anderen Seite durch verschobene, planbare Operationen, die einen
rückläufigen Geschäftsverlauf beispielsweise bei sterilen OP-Produkten und
weiteren Produktgruppen im Wundmanagement mit sich bringen. Die
Herausforderungen zeigen sich in der Entwicklung der Kernsegmente.
- Der organische Umsatzrückgang im Segment Wundmanagement von 4,6 % geht in
erster Linie auf das rückläufige Geschäft mit klassischen Verbandsstoffen
zurück.
- Im Segment Inkontinenzmanagement lag der Umsatz mit einem organischen Wachstum
von 0,2 % auf Vorjahreshöhe.
- Das starke organische Umsatzplus von 64,4 % im Segment Infektionsmanagement
beruht vor allem auf der starken Corona-bedingten Nachfrage nach
Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung wie beispielsweise Masken oder
Untersuchungshandschuhen. Die Umsätze mit vorkonfektionierten OP-Sets sind
hingegen durch verschobene Operationen deutlich zurückgegangen.
Prognose 2020: Die Prognose für das Gesamtjahr wurde heute aufgrund der
anhaltend starken Corona-bedingten Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und
Schutzkleidung angehoben. HARTMANN geht jetzt für 2020 von einem bereinigten
EBITDA von EUR 280 bis EUR 320 Mio. und einem weiterhin starken organischen
Umsatzwachstum aus.
Ausblick: Es besteht eine hohe Prognoseunsicherheit aufgrund des unklaren
weiteren Verlaufs der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen.
HARTMANN geht im Weiteren von folgenden Entwicklungen aus:
- Die überwiegend positiven Sondereffekte bei einzelnen Produktgruppen im
Ausnahmejahr 2020 werden künftig weniger stark ausgeprägt sein.
- Negative Auswirkungen während und vor allem nach der Corona-Pandemie auf den
Geschäftsverlauf von HARTMANN sind zu erwarten, u.a. durch einen verstärkten
Budgetdruck in den Gesundheitssystemen.
- Die Investitionsanforderungen für die notwendige Umsetzung des
Transformationsprogramms in Kombination mit den Folgewirkungen der
Corona-Pandemie bewirken voraussichtlich eine Umsatz- und Ergebnisbelastung.
Zitat Britta Fünfstück, CEO, HARTMANN GRUPPE:
"Dank der stark erhöhten Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung
können die Corona-basierten herausfordernden Marktbedingungen der anderen
Geschäftssegmente in Summe für dieses Jahr mehr als ausgeglichen werden."
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Quelle: dpa-AFX