WASHINGTON/PARIS (dpa-AFX) - An einigen Flugzeugen von Boeing
AOG habe Buchsen für das CF6-Triebwerk mit gefälschten Lufttüchtigkeitszertifikaten und ohne Genehmigung des Triebwerksherstellers verkauft, schreibt die FAA. Dabei handelt es sich um Lager, die es Triebwerksteilen erlauben, sich ohne Schmiermittel zu drehen. Die Warnung umfasst jedoch nur einen kleinen Teil der möglichen Fälle. Denn laut CFM - dem Gemeinschaftsunternehmen von GE und Safran
Inzwischen sind mehr als 76 gefälschte Dokumente für das Triebwerk CFM56 aufgetaucht. Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA ist deshalb bereits seit Wochen alarmiert. Beim CFM56 handelt es sich um den meistverkauften Triebwerkstyp der Welt. Er kommt bei älteren Mittelstreckenjets der Modellfamilien Airbus A320 und Boeing 737 zum Einsatz. Einem CFM-Sprecher zufolge beziehen sich die meisten der gefälschten Dokumente auf Standardteile wie Buchsen und Verbindungselemente.
Laut Safran-Chef Olivier Andriès wurden verdächtige Teile in bisher etwa 100 Flugzeugtriebwerken gefunden. Sein Unternehmen habe bisher keine Beziehung zu AOG Technics gehabt und sei erst durch eine Fluggesellschaft auf das Problem aufmerksam gemacht worden, sagte er am Freitag in Paris. "Wenn man darüber nachdenkt, ist es ein bisschen seltsam, dass ein Phantomunternehmen Ersatzteile mit falschen Zertifizierungsdokumenten liefern darf." Aus diesem Fall müssten Lehren gezogen werden.
Fluggesellschaften, Wartungsunternehmen und Aufsichtsbehörden in aller Welt haben ihre Unterlagen nach Hinweisen durchsucht, um die Bauteile von AOG aufzuspüren. Bislang haben die US-Fluggesellschaften United Airlines
Bereits vor einigen Wochen hatte der US-Triebwerksbauer Pratt & Whitney die Luftfahrtbranche in Aufregung versetzt. Die Tochtergesellschaft des US-Konzerns RTX hatte in Turbinen für die aktuelle Generation der Airbus-Mittelstreckenjets ein Metallpulver verwendet, das Probleme bereitet. Deswegen müssen voraussichtlich 1200 Triebwerke von Passagierflugzeugen aus der Modellfamilie A320neo in die Inspektion. Bis zum Jahr 2026 werden daher immer wieder hunderte Passagierjets am Boden bleiben müssen.
Davon betroffen ist auch der Münchner Triebwerksbauer MTU
Quelle: dpa-AFX