FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein sich eintrübender Ausblick des weltgrößten Chip-Produzenten TSMC
TSMC prognostiziert für dieses Jahr einen zehnprozentigen Umsatzrückgang. Zuvor waren die Taiwaner noch von einem prozentual einstelligen Rückgang ausgegangen. Die Mitteilung veröffentlichte das Unternehmen nach Börsenschluss in Taiwan. Die Aktien von TSMC werden aber auch auf der deutschen Handelsplattform Tradegate recht rege gehandelt. Dort verloren sie zuletzt 2,7 Prozent.
Führungskräfte von TSMC rieten den Investoren zudem, die Erwartungen an einen Chip-Boom im Fahrwasser der Künstlichen Intelligenz nicht zu hoch zu schrauben. Es sei unsicher, ob Trainingsmodelle für die Künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT tatsächlich eine längerfristig starke Nachfrage nach Mikroprozessoren nach sich zieht, hieß es.
An der US-Technologiebörse Nasdaq hatten zuletzt vor allem Schwerstgewichte wie Microsoft
"Die Vorteile von generativer KI für die Verbesserung der Produktivität sind unbestreitbar", schrieb Chefstratege Norman Villamin von der schweizerischen Bank UBP. Der schnelle Kursanstieg und die hohen Bewertungen der mit der Technologie assoziierten Unternehmen seien aber nicht nachhaltig. "Zumal sich deren Gewinnerwartungen bislang noch nicht merklich nach oben bewegt haben", schreibt der Investmentexperte.
An der New Yorker Nasdaq-Börse wird nun am Donnerstag mit einer Gegenbewegung gerechnet, nachdem der technologielastige Nasdaq-100-Index auf dem höchsten Niveau seit Mitte Januar angekommen war.
Nicht nur an der Nasdaq, auch in Europa suchen Investoren nach Anlagechancen im Zusammenhang mit KI. Allerdings nehmen sich hier die Kursgewinne von Unternehmen, die von der Technologie profitieren könnten, etwas bescheidener aus. Die Papiere von STMicroelectronics bringen es auf ein Plus von 40 Prozent seit Jahresbeginn. Für Infineon stehen gut 30 Prozent zu Buche und für ASML 25 Prozent./bek/tih/ngu
Quelle: dpa-AFX