FRANKFURT (dpa-AFX) - Fantasie über einen Einstieg eines neuen Großaktionärs hat die Erholungsrally bei Ceconomy
In der Spitze war der Kurs am Mittwoch um fast 16 Prozent gestiegen bis nahe an die Marke von 2,40 Euro, die zuletzt Anfang September auf der Kurstafel gestanden hatte. Lag der Ceconomy-Kurs Ende Oktober dann unter 2 Euro auf dem tiefsten Niveau seit fast einem Jahr, nimmt die Erholung nun weiter Formen an. Am Vortag waren die Aktien die marktseitige Rally mit einem Anstieg um knapp 8 Prozent schon besonders deutlich mitgegangen. Im November hat der Ceconomy-Kurs mehr als 30 Prozent zugelegt.
In dem Artikel heißt es, die Beteiligungsgesellschaft Haniel sei nicht abgeneigt, ihren Anteil an der Elektronik-Handelskette zu verkaufen. Haniel wollte sich dem Bericht zufolge zunächst aber nicht dazu äußern. Weiter heißt es, auch mit den Nachfahren der Handelsdynastien Beisheim und Schmidt-Ruthenbeck gebe es Gespräche. Alle drei zusammen kommen den Angaben zufolge auf einen Anteil von knapp einem Drittel der Ceconomy-Aktien. Sollten die Anteile alle auf JD.com übergehen, wäre ein Übernahmeangebot verpflichtend.
"Die Chinesen liebäugeln wieder mit europäischen beziehungsweise deutschen Perlen", sagte am Morgen der Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Er erwähnte die komplexe Aktionärsstruktur, weshalb sich die Gespräche in die Länge ziehen könnten. Wenn alle mitmachten, sei aber auch eine schnelle Einigung denkbar. Über die Höhe eines notwendigen Übernahmeangebots bei Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle dürfe jetzt munter spekuliert werden. Fraglich sei dann auch, welche Unternehmen die nächsten Kandidaten seien, sollte sich "Chinas Einkaufstour in Europa fortsetzen".
Trotz der aktuellen Wiederbelebung des Kurses durchleben Anleger von Ceconomy seit Jahren eine schwierige Zeit. Wurden Anfang 2018 im Zwischenhoch noch mehr als 13 Euro gezahlt, war die Zeit danach geprägt von Gewinnwarnungen. Erneute Schocks kamen dann während der Pandemie, als das Abwandern der Verbraucher in den Online-Handel Spuren hinterließ. Im September 2022 wurden im Rekordtief nur noch 1,10 Euro gezahlt./tih/ajx/mis
Quelle: dpa-AFX