Nachdem die Aktie von Valneva am Donnerstag noch kräftig zulegen konnte, muss sie am heutigen Freitag sämtliche Gewinne wieder abgeben. Um die Mittagszeit notiert das Papier auf der Handelsplattform Tradegate gut acht Prozent im Minus bei 25,82 Euro. Dabei gab es eigentlich am Donnerstag gute Nachrichten. Am heutigen Freitag sorgte jedoch eine Studie britischer Forscher zu Booster-Impfungen, bei der der Valneva-Impfstoff schwach abschnitt, für fallende Kurse.
In dieser Studie kamen Vakzine von sieben Herstellern bei 2.878 Versuchspersonen zum Einsatz, die entweder doppelt mit den Impfstoffen von Astrazeneca oder von BioNTech/Pfizer geimpft worden waren. Alle Booster wirkten zwar, die Unterschiede in den Bezug auf Antikörper- und T-Zell-Antworten waren aber relativ groß. Die Wirkung vom Impfstoff von Valneva ist im Vergleich schwach ausgefallen. Eine Expertin des US-Analysehauses Kempen betonte, dieses Ergebnis sei zu erstaunlich, als dass es ignoriert werden könne. Es handelte sich dabei jedoch ausschließlich um Auffrischungsimpfungen und im Speziellen um Kreuzimpfungen. Zudem blieben einige Fragen in der Studie offen. Die Studie sollte deswegen nicht überbewertet werden. Sobald weitere Daten veröffentlicht werden, wird DER AKTIONÄR dazu informieren.
Am Donnerstag hatte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine beschleunigte Prüfung einer Zulassung des Coronaimpfstoffs von Valneva angekündigt. Die Prüfung des Vakzins VLA2001 habe bereits begonnen, teilte die in Amsterdam ansässige EU-Behörde mit.
Wann die Entscheidung über die Zulassung des Totimpfstoffs von Valneva fallen wird, ist allerdings noch offen. Vor einigen Wochen hatte Valneva starke Ergebnisse der klinischen Phase-3-Studie zum eigenen Impfstoffkandidaten veröffentlicht.
Ende November konnte Valneva einen Deal mit der EU unter Dach und Fach bringen. Der Vertag zwischen Valneva und der EU-Kommission zur Lieferung von Valnevas Covid-19 Impfstoff VLA2001 wurde offiziell unterschrieben. Der Rahmen des Vertragswerks ist seit dem 10. November bekannt, berichtet dpa-AFX. Demnach soll Valneva im zweiten und dritten Quartal 2022 an die EU 24,3 Millionen Dosen des Impfstoffs liefern. Insgesamt sollen 2022 und 2023 bis zu 60 Millionen Dosen geliefert werden. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.
Positiv zudem: Der Impfstoff von Valneva könnte auch bei Omikron wirken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei der Verkündung des Vertrags, das Vakzin könne an neue Coronavarianten angepasst werden. Dies könnte nicht zuletzt angesichts der neuen Coronavirusvariante Omikron von Bedeutung sein.
DER AKTIONÄR bleibt weiterhin zuversichtlich für die Aktie von Valnvea. Weitere Deals wie der mit der EU könnten das Papier beflügeln. Ein positiver Zulassungsentscheid wäre die erhoffte Top-News für die Aktie. Das Papier bleibt aber spekulativ. Wem ein Einzelinvestment in Valneva zu risikoreich ist, setzt auf den Impfstoff-Aktien-Index des AKTIONÄR. Hier ist Valneva mit einem Anteil von 20,0 Prozent die Top-Position vor BioNTech und Moderna. Mit dem Faktor-Zertifikat mit der WKN MA67CR können Anleger die Entwicklung des Impfstoff-Aktien Index 1:1 abbilden. Alle weiteren Produkte von Morgan Stanley finden Sie hier.
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