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Mit einem prozentual zweistelligen Kursplus setzt sich die Aktie von Gerresheimer am Donnerstag an die Spitze im MDAX. Rückenwind verleihen frische Zahlen sowie der Ausblick auf die Jahre 2024 und 2025 des Spezialverpackungsherstellers. Hierbei profitiert das Unternehmen auch vom wachsenden Bedarf der sogenannten GLP-1-Präparate, die auch umgangssprachlich gern als "Abnehmspritzen" bezeichnet werden.
Denn zu den Spezialverpackungen der Gesellschaft gehören auch sogenannte Autoinjektoren, mit denen Adipositas-Medikamente wie Wegovy (von Novo Nordisk) oder Zepbound (von Eli Lilly) verabreicht werden. Gerresheimer nennt hierbei keine Kunden. Es gilt allerdings als offenes Geheimnis, dass auch große Player unter anderem auf die Produkte der Düsseldorfer setzen.
Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete der Konzern ein Plus von 10,4 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro. Beim bereinigten EBITDA gelang ein Zuwachs um 14,2 Prozent auf knapp 405 Millionen Euro. Erneut sollen Aktionäre mit einer Dividende in Höhe von 1,25 Euro am Unternehmenserfolg beteiligt werden.
Durch den Abbau von Lagerbeständen wird das Plus im Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende November) etwas dünner ausfallen, hier peilt das Management rund um Dietmar Siemssen ein Plus zwischen fünf und zehn Prozent an. Hierbei handele es sich um einen "temporären Effekt", so der Manager im Call zu den Zahlen. Das operative Ergebnis soll sich zwischen 430 und 450 Millionen Euro einfinden.
Im Geschäftsjahr 2025 will Gerresheimer dann wieder dynamischer wachsen: Das Management rechnet dann mit eine Umsatzplus zwischen zehn und 15 Prozent und einer bereinigten EBITDA-Marge von mindestens 22 Prozent. Großes Wachstumspotenzial sieht Gerresheimer unter anderem im Bereich der Biologika, die Spezialverpackungen benötigen (siehe Folie aus Unternehmenspräsentation). Besonders üppig soll hier das Wachstum bei den GLP-1-Präparaten sowie Zell- und Gentherapien ausfallen. "Wir haben bereits Kunden und neue Aufträge in allen Segmenten", so Firmenlenker Siemssen im Call.
Gerresheimer überzeugt vor allem mit dem Ausblick, allmählich erntet das MDAX-Unternehmen die Früchte seines Strategieprozesses "formula G". Zur Stunde goutieren Anleger Zahlen und Guidance mit einem Plus von satten 16 Prozent. Durch den Kurssprung hat der Titel seine volatile Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst. Rücksetzer in Richtung Ausbruchsniveau bleiben bei der Aktie, die unter anderem vom AKTIONÄR als Favorit für 2024 mit ins Rennen geschickt wurde, klare Kaufchancen.
