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AKTIONÄR-Top-Tipp Gerresheimer mit Zahlen: Kaufchance nach Rücksetzer?

AKTIONÄR-Top-Tipp Gerresheimer mit Zahlen: Kaufchance nach Rücksetzer?
Foto: Roland Weihrauch/picture alliance/dpa
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Michel Doepke 05.10.2023 Michel Doepke

Beim Verpackungshersteller Gerresheimer haben sich die Geschäfte im dritten Quartal (bis Ende August) im Vergleich zu den Vormonaten noch stärker abgeschwächt als erwartet. Umsatz und operatives Ergebnis konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht so sehr gesteigert werden, wie Analysten im Vorfeld geschätzt hatten. Die Aktie gerät unter Druck.

Demnach stieg der Umsatz um drei Prozent auf knapp 488 Millionen Euro. Die für den Konzern wichtige Kennziffer des Umsatzwachstums aus eigener Kraft lag bei 5,5 Prozent. Von den Erlösen blieben als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) 20,5 Prozent übrig, somit 100 Millionen Euro. Unter dem Strich entfielen auf die Aktionäre mit gut 28 Millionen Euro 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Aus Sicht von Vorstandschef Siemssen gibt es jedoch keinen Grund zur Sorge. Es seien im vergangenen Quartal weitere Verträge zu "attraktiven Konditionen" für die Herstellung von Spritzen, Pens und Autoinjektoren zur Bekämpfung von Fettleibigkeit abgeschlossen worden. Diese würden Gerresheimer Rückenwind für profitables Wachstum in den Folgejahren verleihen. "Wir verzeichnen insgesamt gerade den höchsten Auftragseingang in der Geschichte unseres Unternehmens", sagte Siemssen am Donnerstag laut Mitteilung. Konkrete Zahlen zum Auftragsvolumen gibt Gerresheimer üblicherweise nicht bekannt.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie werde mindestens so stark wachsen, wie in der Jahresprognose avisiert, sagte Gerresheimer-CFO Bernd Metzner am Donnerstag in Düsseldorf im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Düsseldorfer erwarten für die Kennziffer ein niedriges einstelliges Wachstum. "Das werden wir mindestens schaffen", sagte der Manager. Das sei auch mathematisch gar nicht anders möglich. Nach neun Monaten betrug das bereinigte Gewinnwachstum von Gerresheimer aus eigener Kraft 6,7 Prozent.

Metzner wollte seine Aussage nicht als Erhöhung der Jahresziele verstanden wissen, es handele sich um eine "Nuance". Aber: "Es sollte besser werden, als das, was wir bisher in der Guidance haben", sagte der Manager. Er verwies zudem darauf, dass sich die Zahl der Aktien nach der Kapitalerhöhung Mitte April erhöht habe. Die Prognose für das Wachstum von Umsatz und bereinigtes EBITDA in Höhe von jeweils mindestens zehn Prozent bestätigte das Management.

Gerresheimer (WKN: A0LD6E)

Bereits in den Wochen vor der Zahlenvorlage haben Anleger bei der Aktie von Gerresheimer entsprechende Kursgewinne eingestrichen. Anleger mit Weitblick nutzen die derzeitigen zweistelligen Euro-Notierungen beim Verpackungshersteller zum Einstieg (Stopp: 87 Euro). Denn die spannende Wachstumsstory ist klar intakt.

(Mit Material von dpa-AFX)

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