Schlechte Nachrichten aus dem Hause AbbVie. Der Schizophrenie-Hoffnungsträger Emraclidine verpasst in Phase-2-Studien die zuvor gesteckten primären Ziele. Großer Gewinner des Forschungsrückschlags von AbbVie ist ein anderes großes amerikanisches Pharma-Unternehmen: Bristol Myers Squibb. Die Kursausschläge sind jeweils prozentual zweistellig.
Das Papier von AbbVie verliert knapp zwölf Prozent. Der Pharma-Riese hat sich den Wirkstoff Emraclidine durch die milliardenschwere Übernahme von Cerevel Therapeutics gesichert. Erst Anfang August brachte AbbVie die Akquisition im Wert von 8,7 Milliarden Dollar final unter Dach und Fach.
Sowohl die Studie EMPOWER-1 als auch die Studie EMPOWER-2 verfehlten jeweils den primären Endpunkt, so AbbVie am Montag. Zugegeben: Emraclidine ist nicht der einzige Wirkstoff, den sich AbbVie durch die Cerevel-Übernahme gesichert hat. Weitere spannende Projekte sind in der Entwicklungspipeline. Allerdings ist der Studienflop ein massiver Rückschlag für AbbVie.
Auf der anderen Seite schießt die Aktie von Bristol Myers Squibb wiederum um zwölf Prozent nach oben. Der Hintergrund: AbbVie dürfte kurz- bis mittelfristig nicht als Rivale des neuartigen Schizophrenie-Medikaments Cobenfy. Erst Ende September konnte das Pharma-Unternehmen für den Hoffnungsträger die FDA-Zulassung erhalten. Analysten sehen klares Blockbuster-Potenzial für Cobenfy.
Bristol Myers Squibb hat sich den Zugriff auf Cobenfy (KarXT) selbst durch eine milliardenschwere Übernahme gesichert: Kurz vor Weihnachten 2023 rissen sich die Amerikaner die Dienste von Karuna Therapeutics unter den Nagel. Kostenpunkt: satte 14 Milliarden Dollar.
Die Reaktionen auf den Schizophrenie-Studienrückschlag könnten unterschiedlicher kaum sein. Sowohl das Papier von AbbVie als auch das von Bristol Myers Squibb befinden sich derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: AbbVie.