Bei Corona-Impfstoffen hat die deutsche Industrie einen Coup gelandet. Der Erfolg des Mainzer Herstellers BioNTech brachte der Branche internationales Renommee und milliardenschwere Geschäfte – mit der Aussicht auf erneut kräftig steigende Umsätze 2022. Nun werden Corona-Medikamente für infizierte Patienten zur nächsten Chance. Zwar liegen im Fall der Therapeutika Konzerne aus der Schweiz, Großbritannien und den USA vorn. Doch bei Produktion und Verteilung spielen auch deutsche Standorte eine Rolle.
Der US-Konzern und BioNTech-Partner Pfizer stellt sein Medikament Paxlovid gegen schwere Covid-Verläufe hauptsächlich in Freiburg her. Nach Erhalt und Genehmigung des Wirkstoffs startet der Prozess zum Mischen, Granulieren, Pressen und Beschichten der Tabletten, sagt eine Sprecherin. "Ein Team von Qualitätsexperten stellt sicher, dass die höchsten Standards eingehalten werden." Zudem werde in Freiburg, wo 1.700 Menschen für Pfizer arbeiten, mit der Verpackung begonnen.
Der Pharmariese geht davon aus, in diesem Jahr weltweit mindestens 120 Millionen Einheiten fertigzustellen – davon rund 30 Millionen in der ersten Jahreshälfte. "Wir sind dabei, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen und die Produktion weiter hochzufahren", kündigte Pfizer an.
Die Bundesregierung hat bereits eine Million Packungen von Paxlovid bestellt. Mit ersten Lieferungen rechnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch im Januar. Das Mittel eigne sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten, heißt es. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat schon eine Notfallzulassung für das Medikament ausgesprochen, in der EU läuft die Prüfung noch.
Die Aktie von Pfizer hat in den vergangenen Monaten eine starke Rally hingelegt, zuletzt ist ist sie in eine Konsolidierungsbewegung übergegangen. Der Konzern ist aber breit aufgestellt, um von der Bekämpfung der Corona-Pandemie profitieren zu können. Anleger lassen hier die Gewinne laufen.
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