Im gestrigen Handelsverlauf sind die Aktien der beiden Pharma-Überflieger Novo Nordisk und Eli Lilly kurzzeitig um gut drei Prozent eingebrochen. Denn in den USA wird die Kritik an zu hohen Preisen für die sogenannten GLP-1-Präparate ("Abnehmspritzen") lauter. Unter anderem schaltet sich nun US-Präsident Joe Biden ein.
Biden hat Preiskürzungen für die Blockbuster-Medikamente der beiden Pharmakonzerne gegen Diabetes und Übergewicht gefordert. Beide Unternehmen verlangten "unverschämt hohe Preise", die über denen in anderen Ländern lägen, schrieb Biden in einem Beitrag in der US-Zeitung USA Today zusammen mit dem demokratischen Senator Bernie Sanders.
An der Börse von Kopenhagen fiel das Papier von Novo Nordisk temporär um 3,7 Prozent auf 967,70 Dänische Kronen (129,75 Euro), konnte die Verluste allerdings um Handelsende auf 1,7 Prozent eindämmen. Die Aktie hatte in der vergangenen Woche mit gut 1.033 Kronen (138,50 Euro) ein Rekordhoch erreicht. In New York büßte Eli Lilly um drei Prozent auf 886,50 US-Dollar ein.
Schlussendlich ging die Aktie von Eli Lilly mit einem Minus von 0,84 Prozent aus dem Handel. Denn es gab positive News für das Unternehmen: Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Alzheimer-Medikament Kisunla (Donanemab) nach Verzögerungen endlich grünes Licht erteilt. Damit konkurriert Eli Lilly nun mit dem Biotech-Riesen Biogen in diesem Bereich.
Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Immer wieder wurden zu hohe Medikamentenpreise in den Vereinigten Staaten als schlagkräftiges Thema für Wahlkämpfe genutzt. Entsprechend sollten Anleger das jüngste Störfeuer durch Biden nicht überbewerten. Die Aktie von Eli Lilly ist eine Halteposition, Novo Nordisk erhält weiter den Vorzug und bleibt an schwachen Tagen ein langfristig ausgerichteter Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)