Die Aktie des Pharma-Unternehmens Eli Lilly eilt weiter von Rekord zu Rekord, nicht zuletzt dank der Tirzepatide-basierten Produkte Mounjaro und Zepbound schwimmt der Konzern auf einer Erfolgswelle. Und Eli Lilly nutzt die daraus entstehenden finanziellen Möglichkeiten, um in Sachen M&A aktiv zu werden. Erneut sind die Amerikaner nun im Radiopharma-Markt fündig geworden.
So konnte der wertvollste börsennotierte Pharma-Konzern eine "strategische Vereinbarung" mit Radionetics Oncology treffen. Dadurch erhalten die Amerikaner den Zugang zu Radionetics' patentrechtlich geschützten niedermolekularen Radiopharmazeutika, die auf sogennante GPCRs abzielen. Dabei handelt es sich um eine Klasse von Rezeptoren, die in der Zellmembran vorkommen und zur Signalübertragung dienen.
Eli Lilly nimmt dafür zunächst 140 Millionen Dollar in Form einer Vorauszahlung in die Hand. Darüber hinaus erhält der Pharma-Riese das exklusive Recht, Radionetics für eine Milliarde Dollar zu schlucken.
Ein weiterer Deal im Radiopharma-Markt von Eli Lilly. Vergangenen Herbst hatte das Unternehmen bereits die Übernahme von POINT Biopharma angekündigt. Die Radiopharma-Akquisition ließ sich Eli Lilly immerhin 1,4 Milliarden Dollar kosten.
Indes hat die Aktie von Eli Lilly zum Start in die Handelswoche ein weiteres Allzeithoch markiert. Inzwischen genehmigt die Börse dem Pharma-Unternehmen eine Marktkapitalisierung von gut 823 Milliarden Dollar. Die Billionen-Dollar-Marke rückt damit immer näher.
Der Deal mit Radionetics ist zweifelsohne spannend, die kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen auf das Geschäft von Eli Lilly allerdings überschaubar. Die Vereinbarung unterfüttert jedoch die anhaltend hohen Aktivitäten im Radiopharma-Sektor. Aufgrund von Bewertungsaspekten ist das Papier von Eli Lilly derzeit nur eine Halteposition. AKTIONÄR-Leser liegen seit der Empfehlung Mitte Juni 2022 bereits gut 200 Prozent im Plus.