Ein Impfstoff-Kandidat des US-amerikanischen Herstellers Novavax hat laut vorläufigen Ergebnissen rund 90 Prozent Wirksamkeit gegen Covid-19 aufgezeigt. Das teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die Novavax-Aktie reagiert mit einem Kurssprung von satten 25 Prozent auf die vielversprechenden Daten.
Auch gegen britische Virusmutation erfolgreich
Vorläufigen Ergebnissen aus einer Phase-III-Studie in Großbritannien zufolge habe der proteinbasierte Impfstoff NVX-CoV2373 eine Wirksamkeit von 89,3 Prozent erzielt, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Diese Daten basieren jedoch lediglich auf 62 Infektionen. An der Studie sollen rund 15.000 Menschen im Alter von 18 bis 84 Jahren teilnehmen. Gegen die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 soll das Vakzin laut Hersteller ähnlich gut wirken, wie gegen die ursprüngliche Variante. Weniger gut sind hingegen die Ergebnisse aus einer in Südafrika durchgeführten Phase-II-Studie. Gegen die dort auftretende Mutation soll die Wirksamkeit nur bei 60 Prozent liegen.
In Großbritannien wurde die Nachricht als große Erfolgsmeldung wahrgenommen. Premierminister Boris Johnson twitterte: "Gute Nachrichten, dass der Novavax-Impfstoff sich als effektiv herausgestellt hat." Die britische Zulassungsbehörde werde das Vakzin prüfen. Großbritannien habe 60 Millionen des Präparats vorbestellt. Gesundheitsminister Matt Hancock bezeichnete die Neuigkeiten als "eine weitere großartige britische Impfstoff-Erfolgsstory".
Die Ergebnisse sind wirklich sehr vielversprechend, dass es einen weiteren Corona-Impfstoff neben den Vakzinen von Astrazeneca, BioNTech und Moderna geben wird. Die positiven Ergebnisse finden auch unter den Analysten Anklang. JPMorgan hat das Kursziel inzwischen deutlich von 215 auf 295 Dollar angehoben, die Einschätzung lautet unverändert "Buy".
DER AKTIONÄR hatte die Aktie von Novavax im Frühjahr 2020 in Ausgabe 06/2020 zu 6,55 Euro vorgestellt, wurde allerdings dann mit einem Kursgewinn von gut 1.200 Euro ausgestoppt. Die Aktie ist und bleibt nichts für schwache Nerven. Interessierte, spekulativ ausgerichtete Anleger sollten in die Fahnenstange nun nicht hineinkaufen und einen klaren Rücksetzer abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)