Die Aktie von Morphosys hat am Montagmorgen ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben. Das Papier kletterte nach neuen Daten zu Monjuvi zunächst mehr als vier Prozent nach oben. Zuletzt musste die Aktie allerdings wieder nahezu alle Gewinne abgeben.
Morphosys und Incyte haben am Wochenende weitere "Real World"-Ergebnisse der RE-MIND2-Studie mit Tafasitamab (Monjuvi) in Kombination mit Lenalidomid zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms bekannt gegeben.
"In dieser retrospektiven Kohortenanalyse wurde ein statistisch signifikanter Unterschied im Gesamtüberleben bei mit Tafasitamab plus Lenalidomid behandelten Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen – eine traditionell schwer zu behandelnde Patientengruppe – gegenüber Pola-BR und R2 festgestellt," sagte Dr. Grzegorz Nowakowski, Professor für Medizin und Onkologie an der Mayo Clinic und leitender Prüfarzt der RE-MIND2-Studie.
Ebenfalls am Wochenende konnte Morphosys weitere Studiendaten zu Pelabresib veröffentlicht. Das Medikament wird derzeit im Kampf gegen den seltenen und bisher nur begrenzt therapierbaren Knochenmarkkrebs Myelofibrose erforscht.
Die auf einem Kongress der American Society auf Hematology (ASH) am Wochenende vorgestellten Daten aus einer Studie der Phase 2 umfassten mehr Patienten und einen längeren Nachbeobachtungszeitraum. Die neuesten Ergebnisse stimmen Morphosys nunmehr auch zuversichtlich für die bereits laufende Studie der fortgeschrittenen Phase 3.
Ein für die Forscher weiteres wichtiges Ergebnis: Es verringerte sich die Anhäufung der für die Bildung von Blutplättchen verantwortlichen Zellen (Megakaryozyten) im Knochenmark, und es wurde eine Korrelation mit einem verringerten Milzvolumen festgestellt, berichtet dpa-AFX. Die Anhäufung der Megakaryozyten ist eines der Anzeichen für Myelofibrose. Diese Daten, die noch weiter ausgewertet werden müssten, deuteten "auf das Potenzial von Pelabresib hin, im Falle einer Zulassung die Myelofibrose-Behandlung grundlegend zu verändern", bekräftigte Morphosys. Die Daten aus der Phase 3-Studie will der Konzern veröffentlichen, sobald diese verfügbar sind.
Derzeit versucht sich die Aktie von Morphosys nach dem extrem schwachen Verlauf in den vergangenen Monaten an einer Stabilisierung. Anleger warten ein klares positives Chartsignal ab. Ein erstes wichtiges Signal wäre die Rückeroberung der 38-Tage-Linie. Nur ein paar Euro darüber verläuft zudem die 90-Tage-Linie. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich bei der Aktie. Auch als Übernahmekandidate ist das Papier aus dem aktuellen Niveau interessant.