Morphosys hat nach der Übernahme von Constellation Pharmaceuticals erstmals weitere Studiendaten zum wichtigsten Hoffnungsträger der US-Firma veröffentlicht. Das Medikament Pelabresib wird derzeit im Kampf gegen den seltenen und bisher nur begrenzt therapierbaren Knochenmarkkrebs Myelofibrose erforscht.
„Diese Daten bestätigen bereits veröffentlichte Ergebnisse und bekräftigen die Bedeutung, die Pelabresib im Falle einer Zulassung bei der schwierigen Behandlung von Myelofibrose haben könnte", sagte Forschungs- und Entwicklungsvorstand Malte Peters laut Mitteilung vom Sonntag.
Die auf einem Kongress der American Society auf Hematology (ASH) am Wochenende vorgestellten Daten aus einer Studie der Phase 2 umfassten mehr Patienten und einen längeren Nachbeobachtungszeitraum, berichtet dpa-AFX. Die neuesten Ergebnisse stimmen Morphosys nunmehr auch zuversichtlich für die bereits laufende Studie der fortgeschrittenen Phase 3. Deren Ergebnisse sollen sobald verfügbar veröffentlicht werden, ergänzte Peters. Sollten die Tests erfolgreich verlaufen, macht sich das SDAX-Unternehmen große Hoffnungen auf eine Zulassung des Medikaments.
Die bayerische Biotechfirma hatte den US-Epigenetik-Spezialisten Constellation Pharmaceuticals in diesem Sommer in einem Milliardendeal übernommen. Möglich wurde der Zukauf durch den Einstieg und ein umfassendes Finanzierungspaket des US-Investors Royalty Pharma. Nach dem Abstieg vom MDAX in den SDAX im September steht Morphosys mit dieser Übernahme unter besonderem Erfolgsdruck, zumal das Wachstum mit dem eigenen Krebsmedikament Monjuvi (in Europa: Minjuvi) verspätet in Gang kommt. Im zweiten Quartal etwa hatte Monjuvi in den USA die Markterwartungen verfehlt. Seit Jahresbeginn hat die Morphosys-Aktie rund zwei Drittel an Wert verloren.
Derzeit versucht sich die Aktie von Morphosys an einer Stabilisierung. Anleger warten ein klares positives Chartsignal ab. Ein erstes wichtiges Signal wäre die Rückeroberung der 38-Tage-Linie. Nur ein paar Euro darüber verläuft zudem die 90-Tage-Linie. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich bei der Aktie. Auch als Übernahmekandidate ist das Papier aus dem aktuellen Niveau interessant.