Die Aktie von Merck KGaA notiert weiterhin in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs. Das bestätigte Übernahmeinteresse an SprinWorks Therapeutics hat den DAX-Wert jüngst unter Druck gesetzt, denn die Marktteilnehmer scheinen sich vor einem potenziell zu hohen Akquisitionspreis zu sorgen. Indes kündigten die Darmstädter einen Personalwechsel im Top-Management an.
Merck KGaA hat drei Manager aus den eigenen Reihen für die Geschäftsleitung bestellt. Damit bekommen die Labor- und die Pharmasparte ab dem Sommer eine neue Führung. Zudem wird die Geschäftsleitung auf sechs Sitze vergrößert, so die Gesellschaft am Dienstag.
Demnach wird Jean-Charles Wirth mit Wirkung zum 1. Juni die Führung des Geschäftsbereichs Life Science übernehmen. In diesem Bereich verkauft Merck Laborbedarf für die medizinische Forschung und Arzneiherstellung. Der 51-Jährige folgt auf Matthias Heinzel, der seinen Vertrag nicht verlängert habe.
An die Spitze der Arzneimittelsparte rückt ebenfalls zu Anfang Juni Mercks bisheriger Leiter der weltweiten Pharmaforschung und -entwicklung, der 54-jährige Danny Bar-Zohar. Der bisherige Spartenchef Peter Guenter habe sich nach fast 40 Jahren in der Pharmabranche entschieden, seine aktive Berufslaufbahn bei Merck zu beenden, hieß es weiter.
Abseits der beiden neuen Spartenchefs wird mit Wirkung bereits zum 1. März die 44-jährige Managerin Khadija Ben Hammada die neu geschaffene Position als Chief People Officer in der Geschäftsleitung besetzen. An der Spitze des gesamten Konzerns bleibt indes Firmenlenkerin Belén Garijo.
Keine weiteren News zu SpringWorks Therapeutics
Indes wartet der Markt weiterhin auf Neuigkeiten rund um eine potenzielle Übernahme von SpringWorks Therapeutics durch den Darmstädter Life-Science-Konzern. Für den amerikanischen Onkologie-Spezialisten, der vor Kurzem ein zweites Produkt zur US-Zulassung führen konnte, würde aller Voraussicht nach ein mittlerer einstelliger Milliarden-Dollar-Betrag fällig werden.
Grundsätzlich bietet Merck KGaA ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell. Allerdings überwiegt derzeit die Ungewissheit, was die mögliche Akquisition von SpringWorks Therapeutics angeht. Womöglich könnte Merck aus Sicht einiger Anleger unter Umständen zu tief in die Tasche greifen. Distanziert sich der DAX-Konzern hingegen wieder von einer potenziellen Transaktion, dürfte die Aktie wieder zulegen können. Alles in allem stimmt derzeit nicht das Chance-Risiko-Verhältnis. Anleger bleiben der Aktie daher fern.
Enthält Material von dpa-AFX