Das amerikanische Pharma-Unternehmen Merck & Co musste gegen Ende der vergangenen Handelswoche erneut einen Rückschlag mit seinem Kassenschlager Keytruda (Pembrolizumab) hinnehmen. Die Ende November gestartete Erholungsbewegung bei der konservativen Aktie ist damit wieder merklich ins Stocken geraten.
In den klinischen Tests versagte eine Kombinationstherapie mit dem Krebsmittel als Erstbehandlung bei Patientinnen mit fortgeschrittenem oder wiederkehrendem Endometriumkarzinom, so Merck & Co und sein japanischer Entwicklungspartner Eisai am Freitag.
Die selbstgesetzten Ziele seien nicht erreicht worden, teilten die Unternehmen mit. Die Werte hätten sich im Vergleich zur Standardtherapie nicht verbessert. Getestet wurde Keytruda zusammen mit Eisais Arznei Lenvima. Die Resultate der Studie haben nach Unternehmensangaben keinerlei Einfluss auf das übrige laufende Studienprogramm oder bereits genehmigte Anwendungen.
Die Immuntherapie Keytruda ist bereits für einige Bereiche zugelassen, unter anderem bei bestimmten Formen von Lungen- und Hautkrebs. Die Kombination mit Lenvima darf bisher in den USA, der EU und Japan jedoch nur als Nachfolge-Behandlung beim Endometriumkarzinom erfolgen, wenn die Patientinnen zuvor eine andere systemische Therapie erhalten haben. Keytruda spülte Merck im vergangenen Jahr knapp 21 Milliarden US-Dollar in die Kasse und damit rund ein Drittel der Gesamterlöse.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte der Konzern den Flop einer weiteren Studie verkündet: Wegen Wirkungslosigkeit musste Merck & Co die Forschung an der Kombination aus Keytruda und Lynparza bei einer bestimmten Art von Lungenkrebs einstellen.
Keytruda ist das derzeit wohl wichtigste Medikament im Portfolio von Merck & Co. Die Studienrückschläge sind bitter, angesichts der zahlreichen bereits erteilten Zulassungen für das Immuntherapeutikum aber auch kein Beinbruch. Charttechnisch fehlen allerdings die Impulse. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 85 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)